EINE TASCHE DIE „DASCHA“ HEISST
Am Morgen zeichnet Leonid Bomben, Explosionen und Feuer. Begeistert
erzählt er mir von einem Game. Zuerst höre ich zu, gebe dann
aber meine Meinung kund, dass ich so Spiele doof finde, denn im echten
Leben ist das grauenhaft. Die echten Menschen sind schlimm verletzt
oder sogar tot. Leonid kanns nicht lassen und kommt so richtig in
Fahrt. Nach einer halben Stunde habe ich es definitiv satt seinen
Erzählungen zu zuhören und der 5 jährige Junge lenkt ein. Er malt nun
Monstertrucks und erzählt mir was die alles können. Später kommt ihm
der Tierparkbesuch mit seiner Mama in den Sinn und er beschreibt mir
die Waschbären, Affen und Biber. Ich bin ganz Ohr. Corina möchte einen
Anhänger an den Spielzeug -Jeep hängen. Ich binde ihn mit einer Schnur
fest. Als dann mein Mann in der Küche Zeitung liest, möchte sie
es ändern. Zum Glück merkt mein Mann, dass das kleine Mädchen die
Erwachsenen nur zu gerne für irgendetwas einspannt. Er schickt sie
wieder in die Stube zurück . Paula und Susi spielen am Boden. Susi
nimmt Paula einen Lego-Hasen weg, dann hält sie ihr eine Katze hin.
Paula nimmt diese erfreut, aber schon zerrt Susi das Spielzeug der
kleinen Paula wieder weg. Ich greife ein und sage Paula, dass sie es
nicht hergeben muss. Paula nimmt die Plüschkatze gerne wieder entgegen
.Gegen Mittag wird bei uns ein Fahrzeug abgeholt. Da ich weiss, dass
Leonid gerne zuschauen möchte, dürfen die beiden „Grossen“ raus.
Später erzählt mir Leonid begeistert, dass sie beim Anschieben des
Fahrzeuges helfen durften. Leonid hat eine Tasche dabei und darin sind
die Kleider fürs Wochenende, das er bei seinem Papa und der
Grossmutter verbringen wird. Er hält die Tasche , umarmt sie und
meint: „Das ist meine liebe „Dascha“. Oh ist die lieb!“ Ich
schmunzle, Leonid spielt mit ihr wie mit einem Teddybär. Er findets
lustig und ich witzig. Er nimmt sie auf den Stuhl neben sich und lässt
sie zuschauen, wie er ein 200 Puzzle zusammensetzt. Am Nachmittag
kommt noch der Bruder von Paula. Wir machen Spiele an der Sonne. Die
kleine Susi spaziert die Einfahrt hinauf und ich muss sie
zurückholen. Dann entdeckt sie die Wiese. So herzig, sie geht zu
einem Baum und schaut den Stamm hoch. Sie geniesst es über das Gras zu
wackeln und hält immer wieder mal an, da sie um ihr Gleichgewicht
ringen muss. Die Wiese ist so interessant, sie spaziert nicht mehr
davon.