Heute morgen kommt Klein-Susi mit einem Röckchen und zwei Zöpfchen zu mir. Die Kleine sieht allerliebst aus. Sie ist bis 11 Uhr alleine bei mir, da Chantal und Anita erst dann kommen. Susi läuft schnell um den Stubentisch. Sie dreht Runde um Runde und ruft dazu „E-dith, E-dith “ Sie springt weiter und weiter und ruft dann „Ma-mi, Ma-mi “ Sie ist sicher etwa 10 Minuten am Springen und fröhlich rufen. So herzig! Dann kommt sie zu mir. Sie hat Spielkarten entdeckt und hält sie mir hin. Ich gebe ihr dann wieder von meinem Stapel und so beschäftigt sich Susi über längere Zeit mit Geben und Nehmen. Am Nachmittag gehe ich mit Chantal ( 7J.) und Anita (3 1/2J.) und Susi (20 Mt) ins Freie. Die Kätzchen spielen auf dem Hausplatz. Susi spielt mit Steinchen und Eimer und die beiden Schwestern streicheln die Katzen. Dann kommt Anita im Schlepptau die ältere Schwester und zeigt auf deren Hand.“Das war das Kätzchen,“ sagt Anita . Chantal zeigt die zwei Kratzer. Ich gehe ins Haus, desinfiziere, und klebe ein Pflaster drauf. Chantal ist erleichtert. Am späteren Nachmittag springt Anita zu mir und ruft: „Ameisen, da hat es viele Ameisen!“ Ich gehe mit ihr schauen. Tatsächlich, Sand, Ameisen und Ameisenpuppen liegen auf der Strasse, in regelmässigen Abständen. Seltsam, denke ich. Ich gehe mit Anita der Spur nach und diese führt zum Trettraktor, den Anita vorher benutzt hatte. Hinten hat dieser ein kaputtes Rad. Anita nickt und sagt, dass da immer wieder mal Ameisen aus dem Traktorpneu fielen. Ich erzähle den Kindern, dass während drei Wochen niemand mit diesem Traktor fahren wollte und in dieser Zeit Ameisen ihr Nest ins Rad und in die Wiese gebaut hatten. Die Mädchen staunen und schauen den aufgeregten Tierchen einige Zeit zu. Wir gehen einen kleinen Spaziergang machen und Susi sitzt im Kinderwagen. Wie wir zurück sind, steigt Susi unermüdlich ein und aus dem Kinderwagen. Sie ist beschäftigt und und schaut mich so an, als wolle sie sagen:“ Toll, wie ich das ganz alleine schaffe.“