Livio und Susi sitzen mit mir auf dem Sofa. Ich singe mit ihnen ein neues Lied. Auf meinem Liederblatt sind Kinder, ein Hase, der mit einer Maus tanzt und ein Maulwurf der aus seinem Waulwurfshügel guckt und einen flatternden Schmetterling entdeckt. Meine beiden Tageskinder schauen die Illustrationen gerne ganz aus der Nähe an. „Der Frühling geht jetzt übers Land, er ist ganz sanft und leise, hat eine Flöte in der Hand und spielt eine zarte Weise.“ Ich begleite das Lied nun auf dem Klavier. Susi und Livio halten das Liedblatt vor sich und singen mit. Dann setze ich den beiden je eine Hasenohren-Krone auf den Kopf und wir machen das Singspiel „Sitzt es Häsli uf der Wiis hinderem grüene Tännli.“ Susi hoppelt in meiner Nähe vorbei und sagt: „Ich bin ein Häsli.“ Ich bestätige das. Die Kleine fühlt sich in diesem Moment wie ein Osterhäsli. Nun möchte auch Livio eine Bestätigung von mir. Er ruft: „ Ich bin ein Häsli-Bube!“ Nach dem Spiel zeige ich den Kindern Bilder mit spriessenden Blättchen an einem Baum, Weidenkätzchen die die erste Nahrung für die Bienen sind , Kinder die Schlüsselblumen pflücken und ein Eichhörnchen welches am weissen Stamm einer Birke herumklettert. Ich erzähle den beiden dass an Ostern nicht nur die Osterhasen unterwegs sind. In der Kirche wird in der Karwoche von Jesus erzählt. Im Mittelalter, damals lebten Ritter in den Burgen, Livio ist begeistert und hebt seinen Arm und sagt: „Schwert“, war es so, dass Leute die im Dorf gestohlen hatten, weggejagt wurden. Sie durften nicht mehr bei den anderen leben. Aber am Hohen Donnerstag wurden sie wieder in die Dorfgemeinschaft aufgenommen, wenn sie versprachen nicht mehr zu stehlen. Dann hole ich die Osterhasen-Geschichte mit Bello und Bussi-Bär, die auf den Bauernhof gehen und dort die Henne mit dem Osterhasen im Gespräch sehen. Ich lasse die Kinder zu den Bildern erzählen. Livio erzählt viel und Susi weiss noch gut dass Bello sich hinter einem Baum versteckte um den Osterhasen nicht zu erschrecken. Nach dem Vers „ Der Hasenmann streicht die Eier an,“ spreche ich den Fingervers „ Der 1. Hase hüpft ganz schnell, immer wieder auf der Stell.“ Herzig, wie die beiden ihre Finger aufhalten und die fünf „Hasen“ nacheinander zu den Verszeilen bewegen. Dann setzen wir uns an den Küchentisch und bemalen Kartonröhren . Wir werden damit Osterhasen basteln. Susi will möglichst viel Farbe auf die Röhre bringen und rührt mit dem Pinsel zu stark im Farbknopf. Ich führe ihr Händchen und zeige ihr wie der Pinsel zuerst ins Wassergefäss taucht, dann „leckt“ er Farbe am Farbknopf und dann malt man mit ihm. Susi malt später noch ein Osterei und ruft mich als sie einen Regenbogen malt. Ich freue mich mit ihr. Zu meinem Erstaunen krempelt Livio bevor er malt zuerst die Hemdärmel hoch und malt dann seine Kartonröhre an. Er ist erfreut, als er die von Levis auch noch anmalen kann. Am Nachmittag spielen Levis und Livio lange mit dem „Köcheli-Geschirr“. Dann spielen sie mit dem Lastwagen fahren und ich bemerke, dass Livio nur an „seinen Kollegen“ Levis denkt. Ich schalte mich ein. Auch Susi darf mitfahren, jeder ist Kollege hier vom anderen. Ich dopple nach. „Ihr seid ein Trio. Drei Kinder die gut miteinander auskommen wollen“. Livio nickt und ruft dann: „Alle einsteigen!!“ Nun geht die Fahrt zu dritt weiter. Susi winkt mir zu.