Woche 25 / 2018 Der Duft des Heugrases

Heute Morgen höre ich die jungen Katzen im Garten rumoren. Ich gehe mit den Tageskindern in den Vorgarten. Jerome, Alenka und Rabita staunen. Diese Kätzlein haben sie noch nie von nahe gesehen, denn sie waren lange im Gartenhäuschen und kamen noch nicht von alleine heraus. Das schneeweisse mit dem schwarzen Öhrchen hat es allen angetan. Wir nennen es Schneewittli. Jenes, das Streifen vom Hals bis zum Schwanz hat, ist unser Streifeli und das dritte Kätzchen, das übermütig herumturnt, nennen wir Tigerli. Wir schauen eine Weile zu wie die jungen Katzen miteinander spielen und herumpurzeln, dann entdeckt Jerome die rotleuchtenden Johannisbeeren und wir gehen davon kosten. So fein! Dann kehren wir in die Stube zurück und machen miteinander das Raum-Bewegungsspiel von den Schnecken. Bei der vierten Strophe kriechen «die Schnecken» unter die Stühle und wir singen: «An Sonnentagen können sich Schnecken unter Hecken verstecken.» Alenka zeigt den andern wie das mit den Fühler strecken geht. Jerome lacht und findet es sehr lustig und macht gleich mit. Nachher nehme ich das Liederblatt mit Bussi-Bär und Bello zur Hand. Wir schauen die Tiere an, die je ein Musikinstrument spielen. Alenka zeigt auf die Trompete und benennt sie, Rabita gefällt die Katze, Jerome zeigt auf Bello, der mit dem Schwanz die Trommel schlägt und ich frage die Tageskinder wie das Instrument heisst, das die Maus in den Pfötchen hält. « Handorgel sagt man in der Schweiz und in Deutschland?» frage ich. «Akkordeon oder Ziehharmonika,» ergänze ich. Dann gehen wir zum Lied «D’Musikante ziend durs Land,» alle hintereinander um den Tisch und lassen, je nach Strophe Tschinellen, die Klarinette, die Pauke und die Trompete ertönen. Danach hole ich ein Arbeitsblatt. Die Biene Irmi hat eine Reihe von Kuchenstücke vor sich. Sie sind bunt und sehr lecker gemalt. Unten sind noch vier weitere. Die Aufgabe ist es nun zu schauen, welches Kuchenstück oben noch nicht vorhanden ist. Ich helfe etwas nach und zeige auf die hellgrüne Verzierung. Alenka ruft richtig: «Das fehlt!» Bei einer weiteren Aufgabe gilt es die Winterkleider und Sommersachen zu erkennen. Jerome zeigt auf die Sachen die man nicht anziehen kann. Die Lampe, das Bild und den Blumentopf. Rabita will spielen gehen und so schliessen wir unseren Sing-und Spielkreis mit dem Raum-Bewegungsspiel « Wir fahren fort im Liederbus.» Viel zu lachen gibt die Strophe bei der wir auf den Jodelstein, unser Sofa, steigen und federnd darauf hüpfen und jodeln. Am Nachmittag ist auch Susi da. Ich gehe mit ihr und Alenka ins Freie, derweil schlafen Rabita und Jerome ihren Mittagsschlaf. Ich habe das Fenster gekippt, so höre ich sie wenn sie wach geworden sind. Die beiden Mädchen spielen Mutter und Kind und es geht lange gut. Dann spielen sie Ball und es gibt Ärger. Susi stellt fest, dass Alenka ihr den Ball nie zu spiele, sie pfeffere ihn irgendwo hin. Ich sage ihr, dass sie schon selber eine Lösung findet. Tatsächlich nach kurzer Zeit eilt sie zu den Schaukeln hoch und ruft fröhlich: « Alenka, kommst du auch schaukeln?» Fröhlich eilt das 4 jährige Mädchen zu ihr und ich sehe wie die zwei es gut miteinander haben. Es ist heiss. Zum Glück weht eine Brise. Susi schnuppert in der Luft und auch ich rieche den feinen Duft des Heugrases, das den zweiten Tag auf der Wiese trocknet. Alenka entdeckt eine Spinne und ruft den andern Kinder, die schnell herbei eilen. Die Spinne krabbelt eilig auf dem Hausplatz davon und ich verhindere, dass ein Kind «zum Spass» auf sie tritt. Denn wie ich es als Kind gelernt habe: «Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.», gilt auch für jedes Lebewesen, dem wir draussen begegnen.

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