Der Morgen mit den drei 4 jährigen Jungs verläuft, durch kleinere
Streitigkeiten unterbrochen, ruhig.
Um 11.30 Uhr kommt Tageskind Noel aus der Schule. Er bringt neue
Spielideen in unsere Tagesfamilie. Nach dem Mittagessen spielen sie
„Muni“ d.h. Stier. Noel sagt, er sei der Stier, der davon renne.
Sascha und Jason gehen ihn begeistert suchen und einfangen. Später
spielen sie Kuhstall und Noel schickt alle unter die Stühle, das sei
der Melkstand. Sascha, Jason und Leonid schlüpfen unter den Stuhl und
warten freudig, bis Bauer Noel sie melken kommt. Es wird gemuht,
gefressen und herumgezappelt und Noel hat schwer zu tun mit seinen “
Kühen“. Ich staune wie vertieft die Kinder in diesem Rollenspiel sind.
Später zeichnen sie zu Viert am Küchentisch. Ich habe einige Blätter
zum Thema Bauernhof kopiert. Alle freuen sich, denn sie haben etwas
für ihr Mami ausgemalt.

Wir haben zwei französisch sprechende Ferienkinder auf dem Hof. Nils (
5 J.) ist auch bei uns in den Ferien. Der Junge hat eine
Sprachentwicklungsverzögerung. Man versteht ihn nicht gut. Er weiss
das.
Beim Mittagessen schaut Nils die zwei kleinen Franzosen prüfend an ,
dann fragt er mich ob die beiden Kinder nicht gut sprechen können, er
verstehe sie nicht…..
Ich muss schmunzeln, denn Elodie und Matthieu sprechen nur
Französisch. Für Nils ist das eine ganz neue Erfahrung, dass er selber
sie nicht verstehen kann. Bis jetzt war es immer umgekehrt, die Kinder
und Erwachsenen verstanden ihn nicht gut.

Der Tag verläuft wie am Schnürchen. Am Nachmittag pflücken Sascha und
Noel fleissig Löwenzahnblätter für die Meerschweinchen. Die Sonne
scheint warm, es ist ruhig.
Plötzlich haben Jason und Nicolo ein neues Spiel ausgedacht. Ihre
Velos sind Polizeitöffs. Nun wird gefahren, gehupt und gejohlt.
Später machen wir einen Spaziergang in den nahen Wald und finden dort
grosse Fliegenpilze schön als Grüppchen geordnet beieinander. Noel
sagt, dass er nie Pilze abreissen und essen würde. Sein Mami bringe
die Pilze zuerst zum Pilzkontrolleur.
Wieder auf unserem Hof sucht Sasche unter dem Nussbaum nach
Baumnüssen. Er macht einen kleinen Haufen und erklärt mir, dass sein
Mami Nusskontrolleurin sei.Ich muss laut lachen und da sagt er auch
gleich :“Nein,Nein.“ Ich versichere ihm, dass er die gesammelten
Nüsse trotzdem dem Mami bringen darf. Er strahlt.