Leonid spielt mit dem Krämerladen. Er baut im Puppenhaus eine
Traktorengarage ein und erklärt mir, dass der rote Traktor einen
Plattfuss habe. Der Morgen geht schnell vorüber. Wir gehen noch
zusammen die Hühner füttern. Leonid kann ihnen Weizenkörner streuen
und dann im Legenest nach Eiern schauen. Er zählt sie gleich und legt
sie in den dafür vorgesehenen Eimer.
Zum Mittagessen kommen auch die Brüder Sascha und Noel. Um 13.00 Uhr
gehen wir ins Freie. Es windet draussen stark. Böen schütteln
Zwetschgen von den Bäumen und am blauen Himmel ziehen weisse, grossen
Wolken schnell vorbei.Noel und Sascha haben gleich eine Spielidee.
„Wir spielen Putzmannschaft!“ ruft Sascha begeistert und macht sich
gleich ans Werk die herumwirbelnden Blätter an einen Haufen zu
wischen. Anita trifft ein und möchte auch gleich einen Besen und da
Leonid die gleiche Idee hat, gibt es Streit. Noel sagt nett:“Alle
können mitspielen, wir wechseln mit Blätter zusammenkehren und
aufladen ab.“ Tatsächllich schaut Noel dass alle mitspielen können
und lässt Anita auch mal zwischendurch auf seine „Putzmaschine“.
Zwischendurch gehen wir auch mal schnell in die Wohnung hoch. Sascha
stellt sich ans Fenster und ruft:“ Der Wind bläst die Gartenstühle
fort!“ Wir schauen alle ins Freie und staunen. Der Wind hat zwei
Stühle bereits über die Einfahrt hinaufgeblasen.
Schnell ziehen sich alle Kinder wieder an und wir eilen hinaus. Sascha
und Leonid sind als erste bei den davon geblasenen Stühlen. Wir tragen
sie unter die Einfahrt und Noel schleppt mit meiner Hilfe noch das
Gartentischchen herbei.Ich merke wie gerne die Kinder so etwas machen.
Anita findet unter dem Apfelbaum viele Aepfel und so lesen wir die
auf. Noel erzählt mir, dass er die schälen möchte, denn zu Hause dürfe
er das auch. Im Haus drinnen beginnen die Kinder mit dem Schälmesser
zu arbeiten. Sie können das wirklich gut. Leonid möchte Apfelmus essen
und so schneide ich einige harte Aepfel in Stücke und koche sie. Um
16.00 Uhr probieren wir es. Sascha kann nicht genug von seinem
Apfelmus bekommen. Ein ereignisreicher Tag geht zu neige.
Archiv für den Monat: September 2013
Die wollen nicht alleine sein
Corina und Leonid sind heute da. Ich bastle mit ihnen. Wir falten eine
Tüte und die Kinder füllen begeistert Käuferlisachen ein. Ich zeige
Leonid wie man ein Netz aus einem gefalteten Kreis schneiden kann und
für beide Kinder falte ich je eine Geldbörse, die sie voller Freude
bemalen. Danach lasse ich sie frei spielen. Aber es will nicht so
recht klappen. Leonid setzt sich an den Tisch mit der Kugelbahn und
Corina schnappt sich den nächsten Stuhl und will auch mitspielen. Zu
Beginn geht es gut, aber dann beansprucht das kleine Mädchen den
ganzen Platz und will mehr als eine Kugel haben. Leonid mag so nicht
mehr spielen und geht zum Bauernhof spielen. Aber schon ist Corina
wieder da und will ihm den Traktor entziehen . Leonid fühlt sich
regelrecht verfolgt und so sagen wir Corina, dass sie Leonid nicht
bedrängen darf, dass sie selber etwas spielen soll. Das kleine Mädchen
scheint nicht so recht zu verstehen. Aber ich schicke Corina weg und
Leonid atmet auf.
Am Nachmittag trifft Anita ein. Sie setzt sich an den Stubentisch und
stellt die Puppenstubenmöbelchen vor sich hin. Dann holt sie die
Püppchen und setzt sie dazu. Corina zwängt sich gleich auf den Stuhl
neben Anita. Aber Anita sagt klar und bestimmt:“Ich will alleine
spielen!“ Corina schaut mich fragend an und ich sage ihr. “ Anita will
zuerst alleine spielen, du kannst sie später fragen.“ Corina holt dann
zwei Pferdchen und setzt sich gegenüber der spielenden Anita. Als ich
wieder hinschaue sehe ich, dass sie miteinander sprechen.
Gegen Abend möchten alle drei Tageskinder die Meerschweinchen aus dem
Käfig holen. Leonid weiss, dass die Tierchen zuerst einen Gartenzaun
aus Legoduplo brachen und so macht er sich ans Bauen. Corina und Anita
ebenfalls.Der Zaun muss drei Legobausteine hoch sein. Corina ist
fleissig am Aufbauen. Die Meerschweinchen werden mit Karotten
gefüttert und alle drei Kinder freuen sich an den flauschigen und
lebhaften Tierchen. Leonid stellt fest, dass sie lieber zu einander
gehen möchten und so öffnen die Kinder ihre Zäune und die
Meerschweinchen eilen zueinander. „Die wollen nicht alleine sein,“
sagt Anita.
Das Kälbchen ist krank
Leonids Mutter ist krank und so bleibt auch der Junge zu Hause. Nun
ist Corina alleine da. Für sie ist das kein Problem. Sie spielt an der
Orgel und ich höre wie sie dazu singt . Zwischendurch wendet sie die
Seiten des Kartonliederbuches von Biene Maya. Die bunten Bilder mit
Willi und Biene Maya sprechen sie an. Ich schneide etwas aus und gebe
Corina die Papierresten. Einen falte ich, schneide eine Türe rein und
schon hat das Mädchen eine Idee. „Ein Haus!“ ruft sie begeistert. Mit
noch kleineren Resten gibt es einen Zaun.
Am Nachmittag treffen Sascha und Jakob ein. Sie konkurenzieren sich.
So mühsam! Zum Glück kommt nach einer Weile der Nachbarshund auf
Besuch. Es ist ein gemütlicher, netter und kinderfreundlicher Hund.
Gilbert lässt sich von den Kindern gerne streicheln und so stehen die
Tageskinder um ihn herum und kraulen ihn. „Der hat uns gerne,“ stellt
Jakob fest.
Nach einer Weile möchte Jakob mit der Carrera- Bahn spielen. Mit dem
Zusammenspielen will es nicht so klappen und so sage ich deutlich,
dass sie miteinander spielen und einander etwas gönnen müssen. Es hat
keinen Sinn zu mir als Tageskind zu kommen und jeder will egoistisch
alles für sich beanspruchen. Jakob scheint zu begreifen und lässt das
Hamstern von Spielautos bleiben.
Nach dem gemeinsamen “ Z‘ Vieri“ Essen hat Sascha eine neue Idee. Er
will Tierarzt spielen und Jakob ist das kranke Kälbchen. Ich staune
wie die Kinder nun miteinander umgehen. Sascha umsorgt liebevoll
Jakob, der als krankes Kälbchen im „Stall“ liegt. Keine Spur mehr von
Konkurenz sondern nur Anteilnahme und Freude aneinander. Corina darf
dem Kälbchen Futter bringen . Nach einer Weile ist Jakob , das herzige
Kälbchen , wieder gesund und darf auf die Weide. „Es frisst schon
wieder,“ verkündet Sascha.
„Es ist wieder gesund,“ meint Corina zufrieden.
Ein Junge und drei Mädchen
Diesen Morgen ist Leonid alleine bei mir. Ich gebe ihm Käuferlisachen
( kleine Miniatur Packungen von Esswaren) . Er zählt die Packungen und
freut sich, dass er drei Schokoladen hat. Später holt er die
Puppenstubenmöbel, setzt die Püppchen um das Tischchen und legt die
Esswaren drauf. Er lacht und meint: „Jetzt baue ich noch einen Lidl.“
Die Puppenstuben Frau geht dort einkaufen.
Am Nachmittag kommen Anita,Chantal und Corina dazu. Zuerst gehen die
Mädchen Johannisbeeren essen. Dort findet Anita auch eine Schnecke und
kommt sie mir zeigen. Das Tierchen schaut aus dem Schneckenhaus und
Anita findet auch, dass es wohl lieber auf der Wiese herumkriechen
möchte. Corina ruft:“Ich mache Sport!“ und joggt davon. Ausser Atem
aber glücklich rennt sie wieder zu mir zurück. Chantal hat die Katzen
zu sich gelockt und streichelt sie. Corina will das auch, aber die
Katze will weg. „Du darfst die Katze nicht am Schwanz zurück ziehen .“
sagt Chantal. Ich gebe ihr recht und Corina fühlt sich ertappt.
Wir machen dann Ballspiele auf dem Hausplatz und ich staune wie gut
die Kinder den Ball werfen und auch auffangen können.Chantal sagt
mir:“Weisst du mein Papi spielt jeweils mit dem Ball mit mir.“
Im Haus drin spielen die Kinder mit Bauklötzen.Leonid stellt seinen
Traktor auf diese und meint:“Der ist in der Reperatur.“ Chantal weist
auf ein Pferdchen, das in der Traktorenkabine steht und meint:“Mein
Pferdchen fährt Traktor.“
Ich lese den Kindern eine Bilderbuchgeschichte vor. Sie handelt von
Hansi Hase. Obwohl Hansi kleiner ist als Fuchs, Wolf und Bär gelingt
es ihm den Bären mit Hornissen, den Wolf mit guten Argumenten und den
Fuchs mit einer List zu übertölpeln. Die Kinder wollen die Geschichte
gleich ein weiteres Mal hören. Was ich gerne tue.
Die Kinder suchen glitzernde Steine
Corina und Leonid sind am Morgen bei mir. Leonid baut einen Legoturm
und erklärt mir, das sei für die Polizei. Später gehen wir ins Freie.
Corina rennt drauflos und ruft zu Leonid. „Wir sind im Sportcenter. Du
musst laufen!“ Leonid springt ihr nach. Vor und zurück rennen die
beiden und kommen ausser Atem und lachend wieder zu mir. Ich muss
schmunzeln, denn ich weiss, dass Corinas Vater tatsächlich ins
Sportcenter geht. Dann entdeckt Leonid Steine auf der Einfahrt zu
unserer Scheune und zeigt sie dem kleinen Mädchen . Bald darauf sind
beide ins Suchen von glitzernden Steine vertieft.
Am Nachmittag kommen Sascha, der am Vormittag im Kindergarten war, und
Noel, der nun in die zweite Klasse geht, zu uns. Sascha hat einen
Frisbee mitgebracht und wirft ihn gekonnt durch die Luft. Er zeigt
Leonid wie man ihn von sich weg schleudert. Noel beginnt
Papierflieger zu falten und bald entstehen unzählige Flieger. Einige
fliegen gut, andere drudeln in der Luft. Leonid steht auf einem Hügel
und wirft ihn gekonnt in die Luft. Noel erklärt mir, dass er auch
einen Papierflieger falten könne,der eine stumpfe Spitze habe und
trotzdem in der Luft fliege. Ich schaue zu wie er ihn faltet , die
Spitze umlegt und tatsächich, das Mini-Flugzeug segelt duch die Luft.
Ich werfe ebenfalls einen Papierflieger in die Luft und stelle mit
Erstaunen fest, dass die beiden Brüder ihre Flugzeuge viel weiter
wegschiessen können als ich . Wie das? Als die Mutter ihre beiden
Kinder abholen kommt erzähle ich ihr das und sie muss schmunzeln. Sie
habe jeweils einen Ball anstatt 45 Meter, 75 Meter wegschleudern
können und ihr Vater sei ein sehr guter Hammerwerfer gewesen…… Das
war also des Rätsels Lösung. Noel und Sascha steigen mit ihren
Papierflugzeugen ins Auto und Leonid und Corina widmen sich den
Katzen, die unter den Johannisbeersträuchern dösen.
Das ist streng verboten!
Leonid fragt wer zu ihm spielen komme. Ich sage ihm, dass der kleine
Levis kommt. “ Der ist zwar klein, ärgert dich aber nicht.“ Draussen
kickt Leonid den Ball in die kleinen Büsche und da es ein kleiner
Abhang ist, rollt der Ball zurück. Levis ahmt es gleich nach und ich
muss schmunzeln, da der Kleine mit dem Füsschen an den Ball kickt und
fasst umfällt. Später steigt Leonid mit Levis die Treppe hoch. Er hält
den Kleinen am Händchen und Levis strahlt. Ich singe mit Leonid Lieder
in der Stube. Da beginnt der 21 Monate alte Junge zu tanzen. Er dreht
sich zur Melodie und hopst auf und ab. So herzig.
Am Nachmittag kommt Jakob und stürzt sich gleich auf den blauen
Traktor. Leonid muss sich wehren, da Jakob alles in Beschlag nimmt. Da
sehe ich wie Jakob Leonid am Hals packt und greife sofort ein. „Das
ist streng verboten!“ sage ich Jakob „Das machst du nie mehr!“
Wenig später sehe ich wie die beiden Jungen Gras ausreissen und auf
dem Hausplatz zusammen schieben.Jakob sagt freudig:“Wir machen ein
Nestchen für die Vögel.“ Ich meine:“ Denkt an die Katzen, die finden
die Vögel gleich auf dem Boden.“ Leonid formt Gras zu einem Nest und
bringt es im Gebüsch an. Die beiden Kinder hoffen, dass ein Vogel dort
hineinsitzen will.