Ein frohes Wiedersehen

Livio sieht nach 8 Tagen wieder Susi. Die beiden freuen sich sehr.
Leonid wünscht sich am Morgen Singspiele. Zuerst spielen wir „Hühner
im Garten,“ und dann noch “ Die Katze ist im Haus.“ Leonid will sich
als Maus nicht von Corina fangen lassen und Corina findet das
ebenfalls schlimm. So ist das Spiel schnell beendet. Wir basteln am
Tisch. Leonid schneidet Autos aus einem Katalog und Corina klebt
Spielsachen-Kleber auf. Ich staune wie gut angeordnet sie das
hinkriegt. Livio will die Farbstiftschachtel von der Küche zu uns in
die Stube tragen. Es scheppert, ich höre einzelne Farbstifte
hinunterfallen und Geräusche wie er sie wieder aufklaubt. Ich halte
mich zurück, denn der 21 Monate alte Junge bewältigt die Situation
ganz gut. Zufrieden hält er mir die Schachtel hin und ich lege sie zu
uns auf den Tisch, dann klettert er auf einen Stuhl und beginnt
zufrieden zu zeichnen.“Gut hast du das gemacht,“ meine ich zu ihm.
Später sehe ich, wie sich Corina, die neben ihm sitzt, zu ihm neigt,
ihn umarmt und zu mir sagt:“ Ich habe Livio gerne.“ Livio lächelt
glücklich. Wirklich herzig, die beiden.
Am Nachmittag gehen wir vors Haus. Susi setze ich in den Kinderwagen
und zu fünft machen wir einen kleinen Spaziergang. Die Sonne scheint,
die Kinder sind voll Tatendrang. Wir kommen beim Kirschbaum vorbei,
dann beim Klaraapfelbaum und schauen dann zur Weide hinunter. Leonid
macht mit Corina einen kleinen Abstecher, dann treffen wir uns beim
Holzschopf wieder. Bisher hatte ich keinen einzigen Vogel singen
hören. Wir lauschen: Da beim kleinen Apfelbaum! Leonid geht den Vogel
suchen und nähert sich dem Baum.Wir sehen wie ein Vogel wegfliegt und
kurze Zeit später auf dem Nachbarsbaum landet. Ein weiterer Vogel
gesellt sich dazu. Susi sitzt die ganze Zeit vergnügt im Kinderwagen.
Sie zeigt auf die Bäume, die Wolken am Himmel und kommentiert ihre
Entdeckungen. Auch die rollenden Räder des Kindertraktors, der von
Leonid gesteuert wird, faszinieren sie. Livio wird von Corina auf dem
Kindertraktor herumgestossen.

“ Ich lese lieber Bücher!“

Leonid malt gleich am Morgen früh einen Transporter und viele Autos
drauf. Er malt sie auch noch gleich aus. Ich bin beeindruckt. Levis
setzt sich an den neuen Einkaufsladen. Dort hat es Spielmännchen und
auch ein kleines Skateboard. Leonid setzt dem kleinen Jungen schnell
ein Männchen drauf und Levis strahlt und fährt auf der Tischkante hin
und her.
Nach einer Weile möchten die beiden ins Freie und ich bleibe mit der
kleinen Paula im Haus. Wie ich mal nachschaue, sehe ich gerade, wie
sie im Wasser der Ladeschaufel des Trettraktors spielen wollen und ich
rufe ihnen zu, dass sie das wegen der Kälte bleiben lassen sollen.
Leonid kippt dann die Schaufel, das Wasser ergiesst sich auf den
Hausplatz und die beiden springen mit ihren Stiefeln sofort in die
Wasserlache. Sie lachen und ich muss schmunzeln.
Am Nachmittag kommt Paulas 6 jähriger Bruder an. Leonid findets cool
einem einen „richtigen“ Jungen zum Spielen zu haben. Sie setzen sich
an den Bauernhof und fahren mit Autos herum. Jeder will das schnellere
Auto haben und als sie gegeneinander fahren verbiete ich ihnen das.
Sie erzählen sich, was sie an ihren Autos verbessern und Leonid kommt
in Fahrt und versucht Fabio zu übertrumpfen. Da geht Fabio weg und
sagt:“Ich lese lieber Bücher!“ Leonid bleibt alleine am Tisch und
ich denke, in dieser Art hat er noch nie ein Kind erlebt, das nicht
streiten mag und einfach etwas anderes macht.
Leonid spielt dann Hund und ich streichle ihn, dann wirft die kleine
Paula die Stellwände seines Hundehüttchens um. Leonid-Hund meint
verständnisvoll:“ Paula ist halt noch klein.“ und stellt die
Kartonwände wieder auf.
Levis kann später Klebebilder auf ein Blatt kleben. Ich sehe, wie er
zu Leonid schaut und wie dieser das Blatt beklebt und noch verziert.
Ich sehe deutlich, das gefällt dem 2 jährigen Jungen.

“ Ich bin die Saba!“

Corina will am Morgen gleich zeichnen und Livio setzt sich sofort
neben sie. Er nimmt einen Farbstift nach dem andern und malt kleine
Flächen aus. Da Corina orangefarbenes Zeichenpapier bekommen hat, ist
sie begeistert und malt einen Schneemann. Sie will dann gleich ein
weiteres Blatt holen aber ich meine, dass der Schneemann noch einen
Besen, einen Hut und eine Nase bekommen möchte. Ich zeichne noch eine
Schneeflocke hinzu und sie macht dann voller Eifer noch viele dazu.
Livio ist nach dem Znüniessen so müde, dass ich ihn zu Bett bringe
und nachher will Corina ins Freie. Ich frage das 4 jährige Mädchen ob
es noch zur Toilette müsse, aber Corina schüttelt den Kopf und holt
schnell Schneehose und Jacke. Sie ist selbständiger geworden, denn ich
muss nur noch beim Zuknöpfen der Schneehose helfen. Corina eilt
fröhlich vors Haus. Kaum 10 Minuten später steht sie wieder oben und
meint:“Ich muss aufs Klo……“ Ich schmunzle und helfe ihr später die
Schneehose wieder anziehen. Um 13.00 Uhr kommt mein bald 8 jähriges
Tageskind. Ich gebe den Kindern einen Bastelbogen und sie schneiden
freudig Katzen aus. Corina lässt sich von Noel helfen und schwatzt
drauflos. Meine Idee noch Papiermäuse auszuschneiden nehmen beide
gleich auf.
Dann trifft noch Janis ein, der bei mir heute übernachtet. Er setzt
sich gleich an den Stall und fährt geräuschvoll mit Trax und Bagger
herum. Dann stellt er einen Hahn in ein Fensterchen der Scheune und
geht um den Stall herum um den Gockel von der anderen Seite zu sehen
und kräht dann lustig. Die Kinder lachen.
Noel schneidet Schneeflocken aus Papier und die drei jüngeren Kinder
spielen Hündlis. Janis verkündet:“ Ich bin Saba .“ und ich staune wie
er den Hund zu Hause nachahmt. Janis springt da und dorthin,
schnüffelt, bellt und verkriecht sich unter dem Tisch. Corina und
Livio sind fröhlich mitdabei.