Dürfen die das?

Ich spiele mit den Tageskindern ein Würfelspiel. Die Spielfiguren sind
ein roter, gelber, grüner und blauer Traktor. Nach dem Spiel möchten
Leonid und Jason unbedingt mit den Traktoren spielen. Ich staune
wieviel Ideen die beiden haben. Der Traktor fällt in den Fluss, sie
holen einen Transporter um ihn aufzuladen, dann holen sie noch die
Feuerwehr.
Am Nachmittag bin ich mit den Tageskindern draussen. 2 Schlitten für 3
Kinder stehen zur Verfügung. Ich erinnere mich an den Tellerschlitten
der im Keller steht und hole ihn gleich. Leonid freut sich. Nach
einigen Versuchen weiss er wie er sich halten muss und wie er das
Gleichgewicht halten kann. Begeistert saust er die Scheuneneinfahrt
hinunter. Die kleine Anita will nicht schlitteln, obwohl ihr ältere
Schwester Chantal alles tut um ihr das Schlitteln schmackhaft zu
machen, zieht es Anita vor im Spielauto auf den Polster herum zu
klettern. So steigt Chantal auch ins Auto und Leonid kann den
Schlitten benutzen, was der ausgiebig und mit Freude tut. Ich sehe ihn
auch rückwärts hinunter sausen.
Plötzlich entdeckt Jason unsere Hühner, die an der Sonne herum
spazieren .Bei der Scheunenauffahrt rupfen sie Grashalme aus und
picken vermutlich Käferchen aus der Erde. „Dürfen die das?“ fragt
Jason . Ich meine: „Ja die dürfen das.“

Faltmäuschen

Die 20 Monate alten Zwillinge Rolf und Luis spielen Verstecken. Das
geht folgendermassen : Luis duckt sich, Rolf kommt näher, dann springt
Luis vor und kreischt vor Vergnügen, dann kugeln sich beide vor lachen
und wiederholen den Spass. Im Freien schlitteln Leonid und Sascha. Sie
bauen eine Schneeburg mit Sandkesseli und Schnee. Nach einer Stunde
kommen sie wieder ins Haus. Sascha widmet sich liebevoll den Kleinen.
Er legt mit Legehölzern eine Spur und erklärt mir: “ Das hat mein Mami
auch so gemacht, als ich klein war.“ Rolf und Luis schauen neugierig
zu und tapsen begeistert über die Hölzchen.
Später bastle ich mit Sascha und Leonid Faltmäuschen. Sasch will
gleich noch drei weitere machen, damit Papi, Mami und Bruder Noel auch
eins haben……..
Als ich wiedermal einen Blick in die Stube werfe, sehe ich die
Mäuschen, auf dem Sofa und wenig später haben sie sie auf einen Stuhl
gesetzt. So herzig!

Mein Schlitten!

Noch nie habe ich Jason so freudig und lebendig morgens 6 Uhr erlebt.
Er eilt mir entgegen und zeigt auf den Schlitten,den sein Vater gerade
an die Wand stellt. „Mein Schlitten!“ meint er liebevoll.
Am Morgen zeichnet er mit Eifer auf einem grossen Bogen Papier. Auch
Chantal ist vertieft. Später lass ich mir von den Kindern erzählen,was
sie auf ihr Blatt gebracht haben. Jason tippt auf seine Autostrassen,
die Parkplätze und blaue runde Kreise. Er sagt zu mir: „Das sind
Kreiselschnecken.“ Chantal zeigt auf ihre Autostrasse, einen
Ponystall, ein Haus wo sie selber wohne und ein Baum mit einem
Eichhörnchen. Ich bin echt überrascht und freue mich mit den beiden
Kindern.
Die Schwester von Chantal ist nun eine kleine Draufgängerin. Als wir
nach draussen schlitteln gehen, sehe ich sie wie sie sich den
Schlitten von Jason schnappt und mit dem Schlitten im Schlepptau davon
springt. Jason protestiert heftig. Noch vor 4 Wochen war die 2 jährige
Anita sehr zurückhaltend. Ich verhelfe Jason zu seinem Schlitten.
Später im Haus drin, sehe ich wir erstaunt Jason Anita zuschaut, die
sich nur unter grossem Protest vom Sofahüpfen wegholen lässt. Der
kleine Junge sieht, dass auch die früher zurückhaltenden Kinder ihr
Verhalten ändern und die Erwachsenen darauf entsprechend reagieren.

Leonid,Jakob und Sascha

Ich sehe Leonid nach 3 Wochen Ferien wieder. Er ist sehr
zurückhaltend. Jakob kommt am Nachmittag dazu und fragt mich gleich ob
er die Spielkasse haben dürfe. Ich gebe sie ihm. Nun sagt Leonid er
wolle die auch. Ich versichere ihm, dass er die Kasse nach 10 Minuten
bekomme. Aber Leonid ist traurig, er zieht sich unter den Stubentisch
zurück. Nach kurzer Zeit kommt er wieder hervor und sagt freudig:“Ich
mache Papa und Mama ein Geschenk!“ Er beginnt eifrig mit Farbstiften
zu zeichnen. Seine Idee den Eltern etwas zu schenken hat ihm geholfen
den Frust von vorher zu überwinden.
Beim lebhaften Erzählen kippt Sascha die Schokoladetasse um. Die Milch
ergiesst sich auf die Tischplatte und tropft auf die Bank hinunter. Er
sagt: “ Zu Hause müssen wir jeweils selber aufputzen.“ Schnell hole
ich das Abwaschtuch und Sascha putzt flink auf. Jakob und Leonid
schauen dabei interessiert zu, ich sehe es ihnen direkt an. Auch sie
würden jetzt gerne aufputzen. So reiche ich ihnen das Abtrocktuch und
sie trocknen noch nach.
Nachher wollen alle drei draussen schlitteln gehen. „Wir machen eine
Schanze!“ ruft Jakob.

A B C die Katze lief im Schnee

Ich bin mit Jason,Chantal und Anita draussen. Es ist kalt, aber
Chantal setzt sich gleich auf die Schaukel. Jason eilt herbei, er
möchte auch.In der Tat, er hat die Schaukel seit Oktober nicht mehr
benutzt.
Wieder im Haus möchten die Tageskinder auf dem Xylophon Musik machen.
Ich hole die Instrumente und gleich noch je ein Liederbuch dazu. Es
sind ganz verschiedene , alle bunt illustriert mit Kinderliedern drin.
Sie können eine Katze in ihrem Buch suchen. Fleissig schlage sie die
Seiten auf zeigen mir dann zufrieden ihre Katze. Ich setze mich dann
ans Klavier und wir singen A B C die Katze lief im Schnee. Die Kinder
spielen auf ihren Instrumenten. Später suchen wir weitere Tiere und
singen das entsprechende Kinderlied.
Am Nachmittag machen wir Lernspiele am Küchentisch. Jason rückt immer
ganz nahe an Chantal und diese weicht aus. Chantal wird das zu lästig.
Sie sagt laut und deutlich: „Der plagt mich.“ Ich unterstütze das
Mädchen und bin sehr froh,dass sie es laut und deutlich gesagt hat.
Jason lässt es nun bleiben.
Um 16.00 Uhr machen wir Singspiele. Ich staune über die schnelle
Auffassungsgabe der 2 jährigen Anita. Sie versteht meine Anweisungen
sofort und spielt freudig und vertieft, das Häschen in der Grube. Da
alle drei noch weitere Spiele machen möchten, spiele ich Klavier und
singe dazu „Es waren einst drei Käfer, die flogen mit Gebrumm Brumm
Brumm ….“ Die Kinder spielen die Käfer und fliegen um den
Stubentisch.
Ich erzähle den drei staunenden Kinder, was die Käfer so machten und
dass am Schluss eine Spinne die übermütigen Käfer im Netz fing.
Spontan kommt mir die Idee die drei Kinder aus dem „Netz“ zu befreien.
Jason kommt kurz danach nochmals zu mir und ich muss ihn mit
Handbewegungen über seinen Pullover nochmals vom „Netz“ befreien.
Jason ist erleichtert und ich spüre, dass er durch das Spiel die
Verbindung zu mir vertieft hat.

Ich lehne innerlich zurück

Zwei 4 jährige Jungen und die 19 Monate alten Zwillinge sind heute
abend bei mir. Sascha freut sich an den beiden Knirpsen und bringt
ihnen Spielsachen. Dann sucht er sich ein Spiel aus, das eine gute
Beobachtungsgabe verlangt und verweilt lange daran. Er lacht und
deutet auf ein Teil hin, das ein Schweinchen mit einem Tennisschläger
zeigt und fügt es geschickt ein .Später baut er eine Garage aus
Holzklötzchen und zeigt sich gegenüber Jason sehr grosszügig, denn der
darf seine Auto hineinplazieren. Ganz glücklich sitzt Jason vor der
Garage und ich lehne innerlich zurück.
Am Nachmittag kommt Noel dazu und ich mache mit den Kindern ein
Farbwürfelspiel. Ich bin überrascht, dass Jason alle Farben kennt und
bis zum Schluss mit uns beim Spiel bleibt. Rolf und Luis machen ihren
Mittagsschlaf und die drei „Grossen “ wollen basteln. Noel faltet
einen Drachenkopf, mit Papierstreifen bastelt er die Beine des Tieres
und klebt noch eine Zunge ins geöffnete Maul. Noel fragt den
staunenden Jason, ob er ihm einen Papierflieger machen solle und Jason
nickt begeistert. Uebermütig wirft er ihn dann in die Luft und der
Flieger schwebt auf den Boden. Dann hat Sascha die Idee mit
Zirkushündli spielen. Jason wirft ihm einen Reifen zu und Sascha
springt auf allen Vieren und versucht ihn aufzufangen. Nachher wirft
Sascha und Jason jagt dem Reifen nach. Das Spiel geht über längere
Zeit und als Rolf und Luis noch als Zuschauer anwesend sind haben die
Zirkushündli noch mehr Ansporn und Freude. Die Zwillingsbuben kommen
nicht aus dem Staunen heraus. Diese friedliche Stimmung beeindruckt .

Schmusetuch, Puppenstube, Fütterung der Katzen

Luis und Rolf sind da. Als erstes spielen sie „Willst du mein
Schmusetuch?“ Rolf hält es Luis entgegen und als der es nehmen will,
zieht es Rolf lachend weg. Luis findet das auch lustig und mehrmals
versucht er das Tuch zu erhaschen.
Luis weiss, dass der Spielzeugtraktor eine Melodie spielt, wenn man
am Steuer drückt. In freudiger Erwartung drückt er dort . Beide hören
interessiert zu und Luis wippt zur Musik. Später entdeckt Rolf
eine grosse Schachtel und als ich wieder zu ihm schaue, versucht er in
diese zu steigen, vergeblich, der kleine Junge merkt, er passt nicht
rein. Bald drauf beobachte ich Luis, wie er in den engen Zwischenraum
zweier Möbel zu gelangen versucht. Da es nicht geht, hält er sein Bein
hinein und spaziert dann zufrieden zur Puppenstube.
Dort hat Rolf eine Sitzgelegenheit gefunden. Er sitzt auf der Terasse
der Puppenstube und lässt seine Füsschen auf dem Boden hin und her
gleiten. Auch Linus versucht abzusitzen, aber das Dach ist schräg, er
rutscht ab. Dann sehe ich, wie er hinter die Puppenstube klettert und
zufrieden um sich schaut.
Ich hole die Schneeanzüge der beiden Kleinen und sie zeigen Freude.
Sie wissen, wir gehen ins Freie. Draussen tapsen sie begeistert umher.
Ich helfe ihnen auf die Trettraktoren und schiebe sie herum. Als ich
die Katzen zur Fütterung rufe , sind die Jungs sehr interessiert. Sie
schauen den 6 herbei eilenden Katzen zu, wie diese aus dem Futternapf
fressen. Ein gelungener Morgen, stelle ich fest.

Kleine Gäste

Es ist Neujahrsmorgen und meine kleinen Gäste stehen früh auf. Es ist 5.50 Uhr!
Oski (6j.) und Nella 3 1/2 j. sind putzmunter. Zuerst möchten sie die
Kinderkasse ausprobieren. Oski und ich sind die Kunden. Ich möchte
eine kleine Holzziege erwerben. Nella, sie ist erst 3 1/2 jährig,sagt
zu mir eifrig: „Du musst warten.“ Sie legt mein Spielgeld in die
Kasse, schiebt sie zu und reicht mir das Tierchen. Ich staune.
Als Spielgeld habe ich den Kindern Magnetmünzen von einem anderen
Spiel gegeben. Oski findet schnell heraus, dass man die Münzen ganz
flink mir einem Magnetstab aufnehmen kann. Nella will die Münzen in
die Kasse tun und klopft wie wild mit vollen Magnetstab auf den
Kassenrand. Das ist eine neue Erfahrung für sie , Magnetmünzen an
einem Magnetstab lassen sich nicht abschütteln, man muss sie mit der
Hand abstreifen.
Später hole ich den jüngsten Gast aus dem Reisebettchen. Es ist Jakob
( 1 1/2 J.) alt und immer fröhlich. Nach dem Frühstück gehe ich mit
den drei Kindern vor unser Haus.
Sie habens sehr lustig und fahren auf unseren beiden Trettraktoren
herum. Oski hält an und lässt Jakob im Anhänger mitfahren. Nella fährt
auf dem blauen Traktor, winkt und lacht und fährt vorbei. Nach einer
Weile will Jakob aussteigen. Nella lädt ihn ein auf ihrem Traktor am
Steuer zu sitzen, dann schiebt sie Runde um Runde. Jakob lacht und
jauchzt und Nella und Oski freuen sich an der Lebensfreude ihres
kleinen Bruders.