Ich spiele Kinderlieder auf dem Klavier und Paula drückt auch einige Tasten. Da sie es nicht grob macht und mich auch immer wieder anstrahlt , lasse ich sie gewähren. Wir spielen zusammen „Alle meine Entchen“ und „Fuchs du hast die Gans gestohlen.“ Livio möchte die Tasche mit den Singspiel Utensilien und er darf dann auch gleich als erster ein Singspiel wünschen. Er zieht das Marienkäfertuch hervor. Ich lege es ihm über die Schultern und Livio fliegt fröhlich als Käfer um den Stubentisch. Im Lied das wir singen möchte er Käfer „Blumenmehl stehlen“ aber die Blume (Corina) winkt schnell der Spinne (Paula) und diese legt der Blume ein Netzlein um. Der Käfer bleibt zappelnd hangen und ich befreie ihn dann vom „Spinnennetz“. Alle drei wolle das Spiel mit getauschten Rollen gleich nochmals spielen. Später bin ich mit den Kindern in der Küche und koche. Die Kinder sind am Küchentisch. Corina hat das Einfädelspiel ausgewählt und Livio will auch. Es gelingt ihm nicht so recht und Corina will ihm vorschreiben welche Farbe er nehmen soll und wie er die Holzteile mit der Kordel annähen soll. Zum Glück kann sich Livio wehren. Er ruft einfach laut „Nein!“ und Corina schaut etwas verunsichert zu mir. Ich sage Corina, dass Livio dieses Aufdrängen stört und er sich zu Recht wehrt. Am Nachmittag kommen Mario und seine ältere Schwester Lena zu uns. Die Kinder spielen bald intensiv miteinander. Drei Springseile sind die Schläuche einer Tankstelle. Sie tanken Benzin und Diesel. Mario drückt einen imaginären Punkt und schon kann er seinen Roller tanken. Lena fährt zu „Tankstelle“ und tankt. Sie dankt fürs Retourgeld und fährt wieder weiter. Paula hat die säugende Katze entdeckt und geht schauen. Die Sonne meint es auch gut mit uns . Es ist einmal angenehm warm draussen. Kater Nero putzt sich sein Fell und spaziert dann zur Baumgartenwiese. Eine friedliche Stimmung in der Natur und unter den Tageskindern.
Archiv für den Monat: August 2014
Lili weint
Morgens um 6.30 Uhr sind bereits Corina und Livio da. Ich gebe dem Mädchen ein Rechenblatt und die Anweisung die Blumen und Kinder auszumalen. Ich bin gespannt, ob sie der Versuchung widersteht, die rechte Hälfte, auf denen kleine Kreise zu sehen sind, auszumalen. Schön, sie hält sich dran und ich kann ihr den zweiten Schritt des Arbeitsblatt, für je eine Blume, einen kleinen Kreis ausmalen geben. Sie arbeitet motiviert und freut sich das Blatt dann der Mutter zeigen zu können. Livio hat ein Blatt mit Kindern die spielen bekommen. Diesmal übermalt er die Figuren einzeln, nicht wie früher einfach das ganze Blatt. Auch er will es der Mama geben. Mit Livio und Corina sowie Susi im Kindersitzchen spiele ich dann das Tier-UNO. Corina kennt schon gut die Zahlen und Farben. Livio freut sich an den Tieren und sortiert fleissig Tiger, Affen, Zebra und Löwen und Susi schaut einige Tierkarten genau an und reicht sie dann Livio Dann kommt Lili zu uns spielen. Sie hat eine Tasche mit ihren Tieren dabei und zeigt den Kindern ihren Hund. Susi kommt gleich schauen und darf den hübschen Hund mit sich herumtragen. Lili ordnet ihre Tier und wir plötzlich traurig. Sie hat Heimweh nach der Mutter. Corina umsorgt die Kleine und geht mit ihr unseren Hund durch die Küchenausgangstüre anschauen. Ab und zu hebt der Hund den Kopf, wedelt mit dem Schwanz, legt sich nieder und gähnt. Beide Mädchen beobachten ihn lange. Livio hat in der Zwischenzeit einen Legozoo aufgebaut und fährt mit Legoauto samt Legoanhänger und Zoowärter auf dem Tisch herum. Lili ist in die Stube zurückgekehrt und schaut zu. Sie nimmt dann das Fahrzeug, fährt hin und her und lässt das Männchen herumspazieren. Susi klettert auf einen Stuhl und baut Legoklötzchen aufeinander. Sie darf dann Corinas aufgebauten Legozoo benutzen und freut sich auf den aufgesteckten Tieren. Zwischendurch muss Lili wieder weinen. Während dem ich allen das Märchen „Hans im Glück“ erzähle und die Tageskinder mit mir auf dem Sofa sitzen, geht es Lili wieder besser. Die Kinder staunen, dass Hans die Kuh mit dem Pferd, dem Schwein, der Ziege eintauschte. Susi grunzt beim Bild des Schweinchens so herzig, dass alle lachen.
Live From The Field
Corina kommt früh an und so spiele ich mit ihr ein Würfelspiel namens Hunny Hopp. Auf der Spielanleitung lese ich :“ Ein turbulentes Wettlaufspiel mit Winnie Pooh und seinen Freuden i-Ah, Ferkel und Tigger. Wer schnappt sich den leckeren Honigtopf?“ Corina ist begeistert, das Spiel ist bis am Schluss spannend, denn wer mal ganz vorne ist, ist plötzlich wieder am Schluss. Überraschend gewinnt Corina und lacht mich an. Nun sind auch Livio, Paula und Susi angekommen. Wir machen gleich Singspiele miteinander. Corina darf zuerst auswählen weil sie mit ihren 4 ½ Jahren die Älteste ist. Sie wählt das Spiel „Juhee ich habe ein Geisslein“. Alle, nur Susi will partout nicht, sitzen auf dem Sofa. Corina lässt die Stoff ziege über die Stuhllehnen hüpfen , Paula und Livio warten mit mir auf dem Sofa bis das Geisslein bei einem von uns „Gras“ aus der Hand frisst. Das ist dann auch das Zeichen, dass dieses Kind mit der Ziege wieder spazieren gehen kann. Susi macht auf schwierig, erst als das Geisslein in ihrer Nähe vorbei hüpft ,will sie einlenken und sitzt zu uns aufs Sofa. Sie darf dann die nächste Runde mit dem Tierchen machen. Wir gehen später ins Freie. Paula zeigt ganz aufgeregt Richtung Hühnerstall, tatsächlich ein Hund läuft flink draussen herum. Susi geht ihm nach und erwischt das Huhn an den Schwanzfedern. Susi lacht und das Tierchen macht sich schnell davon. Später kommt das Huhn auf den Hofplatz, ich hole schnell Legehennenfutter und die Kinder können der Henne Körnchen zu werfen. Staunend schauen die 4 Tageskinder zu wie emsig Thea, unser Huhn, die Körnchen aufpickt. Am Nachmittag, als Paula und Susi ihren Mittagsschlaf halten, gehe ich mit Corina und Livio einen kleinen Spaziergang machen. Wir gehen der Kuhweide nach , sehen am Abhang unsere Milchkühe weiden, einen Mäusebussard, der über uns kreist und am Schluss tief im Tal unten das Städchen Willisau. Corina möchte noch weiter, aber ich und Livio möchten zurück. Schon beim Hinweg, machte ich die Kinder auf die Kuhfladen aufmerksam. Beim Rückweg eilen die Kinder voraus. Bei der Zäune passiert es dann. Livio tritt in einen Kuhfladen und Corina meint in dem sie auf ihre dreckige Socken deutet:“ Die kann man ja waschen.“ Ich mache mich dann auch gleich ans Schuhe waschen und die Socke lege ich ins kalte Wasser. Später erzählt Corina ihrem Vater begeistert, von unserem abenteuerlichen Spaziergang .
Das Marienkäfer-Springseil
Paula ,bald 2 Jahre alt, kommt nach 4 Wochen Unterbruch wieder zu mir. Sie fühlt sich gar nicht wohl, sie muss weinen. Ich nehme sie hoch und setze mich mit ihr aufs Sofa. Mit Susi zusammen mache ich ein Bewegungsspiel. Ich halte Paula am Händchen, gehe vorwärts und singe das Lied „ Ich bin ein kleiner Floh, ich komme aus dem Zoo, beim Turnen bin ich froh, denn dabei geht es so: Ich klatsche in die Hände, da wackeln alle Wände…..etc. Paula geht schön hinter mir her, aber Susi lässt sich fallen. Beim ersten Mal helfen wir ihr aufstehen, beim zweiten Mal machen wir eine halbe Runde ohne die Kleine. Das gefällt ihr nicht und bei der dritten Runde hält sie herzig mit uns Schritt. Nach dem Mittagsschlaf gehe ich mit den beiden Mädchen an die Sonne und bald darauf treffen Mario und seine ältere Schwester Lena ein. Lena erzählt mir sogleich, dass das Meerschweinchen 4 Junge bekommen habe. Als sie vom Kindergarten heim gekommen sei, seien die Tierchen bei der Mutter gewesen. Mario bestätigt das und sagt: „Eines heisst auch Mario wie ich.“ Der Junge setzt sich gleich auf den Traktor, dann eilt er zur Schaukel. In der Zwischenzeit ist Paula auf den Traktor geklettert und Mario sagt laut, dass das sein Traktor sei. Ich gehe mit ihm sprechen und erkläre ihm dass alle Spielsachen von allen Tageskindern benutzt werden dürfen. Er könne nicht ein Fahrzeug einen Nachmittag lang besetzen. Der 3 ½ jährige Junge schaut mich gross an, aber nickt. Ich hole Strassenkreide und zeichne Häuschen auf den Hausplatz. Paula und Susi kommen schauen. Ich schreibe je ein Name in ein Haus und Paula malt ihr Häuschen aus. Susi ist beschäftigt mit Kreidenstücke aufheben und in den Eimer legen. Mich beeindruckt, dass Mario und Lena lieb mit den beiden Kleinen sind und sich fürsorglich ihnen gegenüber verhalten. Später kommt Lena mich fragen ob sie die Springseile haben könne. Ich gebe ihr diese in einer Tasche und das Mädchen wählt das Springseil mit den hübschen roten Marienkäfergriffen. Sie übt mit Freude und als am Abend die Mutter Mario und Lena abholt zeigt sie ihrer Mutter wie gut sie es kann.
Emil entdeckt eine Schnake
Livio ist heute Morgen alleine bei mir. Er freut sich als ich ihm das Shopping mall d.h. den Kaufmannsladen gebe. Er räumt die Sächelchen ein und aus, er füllt sie in kleine Säckchen oder Körbchen. Später spielt er bei der Puppenstube. Dann möchte er ausmalen und spitzt fleissig Farbstifte. Wir gehen bald ins Freie um die Hühner zu füttern. Livio entdeckt das Elefanten -Rutscherli und probiert es gleich aus. Mein Mann steht beim Zwetschenbaum. Die Früchte hängen schwer am jungen Bäumchen und so entlastet mein Mann einige Zweige indem er die reifsten pflückt. Schnell geht Livio dorthin, denn Zwetschgen isst er gerne. Mit einer Zwetschge in der Hand und einer im Mund kehrt er nach kurzer Zeit zum Spielen zurück. Am Nachmittag kommen der 4 ½ jährige Loris und sein bald 2 jähriger Bruder Emil zu uns. Loris beginnt sofort Futter für die Meerschweinchen auf der Wiese zu suchen. Emil spaziert auf dem Hausplatz und setzt sich flink auf einen Trettraktor. Dann steigt er wieder herunter und kommt zu mir. Er fragt:“ Mama, Mama?“ Ich verstehe ihn und antworte:“ Ja, ja, dein Mami ist arbeiten gegangen und kommt bald wieder.“ Emil wendet sich wieder den Kinderfahrzeugen , bleibt plötzlich stehen und legt sich auf den Boden. Was hat er wohl entdeckt? Es ist eine Schnacke, die dort herumzappelt. Loris stört es nicht, als ihm Livio immer mit dem Traktor nachfährt, das freut mich. In die Stube zurückgekehrt, mache ich Singspiele mit den drei Kindern. Livio will nicht und ich lasse ihn. Später , als wir „Biba Butzemann spielen“ und ich etwas in das Säcklein verstecke will sich Livio diesen Spass nicht entgehen lassen. Mit Loris spiele ich das Bewegungsspiel „10 kleine Krabbelmäuse“ Er schaut mir aufmerksam zu wie ich meine 10 Finger zum Lied bewege und ahmt es nach. Er freut sich als sich die Krabbelmäuse (Finger) verstecken und mit Hurra wieder erscheinen. Da ich sehe, dass Loris diese Spiele gerne macht, zeige ich ihm noch den Vers von der Schnecke. Er muss dazu mit einer Hand eine Faust machen und mit der anderen Hand die zwei Fühler der Schnecke hervorstrecken . Das ist gar nicht so einfach. Loris lacht, als ich ihm vorzeige, wie der Wind auf die Fühler ( Finger) der Schnecke bläst und diese dann wackeln.
Ein Ticket fürs Parkhaus
Susi spielt mit den Legoduplo. Sie steckt ein Klötzchen um das andere zusammen. Livio kommt dazu. Sie schauen sich nur an. Ich denke, das ist weil Livio 4 Wochen mit seiner Familie weg war. Corina ( 4 ½ J.) wird von der Mutter gebracht. Wie war 6 Wochen weg. Als ich mit allen dreien ins Freie gehe, fragt Corina:“ Gehen wir zu Mayo?“ Ich verstehe nicht . Da erklärt sie mir :“Weisst du das grüne dort!“ Sie meint den Mais. Wir spazieren alle hin und Corina kann es kaum glauben wie stark die Maispflanzen in ihrer Abwesenheit gewachsen sind. Der Mais überragt uns alle. Zurück auf dem Hausplatz möchte Livio wischen. Ich hole die beiden Kinderbesen. Susi eilt herbei, Livio will ihr einen Besen abgeben, aber die Kleine will genau den, den Livio behalten will. Livio ist schlau, denn er hält ihr geduldig immer wieder den kleineren Besen zu bis Susi ihn nimmt und ihn anlacht. Um 10 Uhr kommt ein neues Tageskind zu uns. Lili ( 2 ½ J.) möchte zuerst das Bett sehen, auf dem sie den Mittagsschlaf machen kann und so gehen wir ins Haus. Nachher setze ich mich mit allen Kindern aufs Sofa. Ich schaue mit ihnen ein Bilderbuch an. Die Geschichte gefällt den Kindern. Eine Hühnermutter geht mit 10 Kücken spazieren. Ein Kücken fragt die Ente, ob es ein wenig bei ihr bleiben kann. Es darf. Mit 9 Kücken spaziert die Henne weiter und trifft immer wieder ein anderes Bauernhoftier. Am Schluss sind alle weg. Da lockt die Hühnermutter mit Gluckern alle Kücken wieder zu sich. Lili meint zu mir:“ Meine Mama kommt auch wieder?“ Ich bestätige das. Am Nachmittag sind wir draussen. Die Tageskinder putzen gerne die Trettraktoren Lili ist ganz vertieft und Susi und Livio gehen immer wieder mal zu schauen. Livio sammelt Blätter im Traktoranhänger und wir bringen das Futter den Meerschweinchen. Lili ist begeistert, denn ein Meerschweinchen knabbert sofort ihr Löwenzahnblatt an. Später spielt Corina mit Lili. Die Kleine darf in den Traktoranhänger vom älteren Mädchen steigen und Corina fährt sie umher. Später halten die beiden an und Corina hält ein Blatt hin und sagt zu mir:“ Ich muss mein Ticket bei Parkhaus abstempeln.“
Er hat zwei Kätzchen entdeckt
Am Morgen ist Susi das einzige Tageskind. Ich gehe mit ihr vors Haus um Wäsche aufzuhängen. Da der Wind am Vorabend Zwetschgen vom Baum schüttelte, liegen einige halbreife Früchte auf dem Boden. Susi geht sie auflesen und legt sie in die Schaufel des Trettraktors. Sie zeigt sie mit voller Freude. Wieder im Haus gebe ich Susi aus der Puppenstube ein Bettchen und ein Kinderbettchen. Es hat auch kleine Bettwäsche dazu. Ich sehe wie Susi sorgfältig die Püppchen zudeckt, mit ihnen spricht und wieder heraus nimmt. Sie ist sicher 15 Minuten beschäftigt. Am Nachmittag treffen Mario und Lena ein. Björn kommt auch und zaubert den Kindern farbige Bänder aus dem schwarzen Zauberhut. Lena lacht. Björn lässt ein Kind eine Karte ziehen und zur grossen Ueberraschung findet Björn die Karte unter einem Kinderbuch. Da unser Meerschweinchen drei Junge bekommen hat, bauen die beiden Tageskinder eifrig ein Gehege mit Lego-Duplo. Ich hole die kleinen Nager und die Tageskinder, dürfen diesen zuschauen und streicheln. Lena ist begeistert, sie möchte gleich Namen geben.und nennt sie Charly, Struby und ich gebe noch den Tipp für Charlène. Die Tierchen sind allerliebst und schauen mit ihren Knopfaugen so lieb drein. Nach etwa 10 Minuten bringe ich die Meerschweinchen wieder zu ihrer Meerschweinchen Mama und gebe den Kindern Legotiere. Lena baut einen Stall für ihre Bauernhoftiere und Mario steckt fleissig Zootiere auf. Mit seinen 3 Jahren weiss er schon, dass man den Pinguin im Zoo anschauen kann. Dann stellt er zwei kleine Löwen nebeneinander und meint zu mir: „ Die beiden schmüselen .“ und lacht mich so herzig an. Dann trifft Janis ein. Mario sagt: „Ich gehe zum Jungen und spiele mit ihm.“ Schon sehe ich beide zusammen beim Holzstall spielen. Für Mario und Lena ist es bald Zeit zum Abschiednehmen. Sie werden nächste Woche wieder kommen. Mit Susi und Janis gehe ich wieder vors Haus. Janis hat seinen Bobbycar mitgebracht und meint grosszügig:“Der ist für Susi, damit sie auch was zum Spielen hat.“ Der Kleinen gefällt das Gefährt sehr, sie schiebt sich flink vorwärts. Abends schauen wir Bücher an. Janis hat gerne Bilder von Fahrzeugen und Maschinen. Er kennt viele Baumaschinen. Wie er mich ruft, vermute ich, dass er mir ein Bagger zeigen will, aber er sagt:“ Schau mal, da hat es zwei Kätzchen auf der Baustelle!“
Ich staune wie fürsorglich,lieb und lustig die beiden Brüder sind
Als Noel und Sascha unseren Ferienjungen in der Stube entdecken, gehen sie sofort zu ihm. Björn hat einen Zaubertrick eingeübt und führt ihn den beiden vor. Er lässt eine Karte durch die Stubentüre gleiten. Beide Kinder staunen. Dann zaubert er eine Karte hinter dem Ohr von Sascha hervor und gleich noch eine bei Susis Ohr, die Kleine ist überrascht. Der 8 jährige Noel lernt einen Kartentrick und führt ihn mir vor. Ich zeige meine Freude, denn es gelingt ihm schon gut. Sascha ( 6J.) ruft indem er Karten mischt:“ Hokuspokus, ich habe diese Karte hervorgezaubert!“ Er zeigt einfach auf eine und schmunzelt Susi sitzt auf dem Sofa und schichtet Holzteile auf, sie macht verschieden hohe Türmchen. Sie verändert die Höhe und ist ganz vertieft. Noel möchte etwas ausmalen. Ich gebe ihm das „Schellen-Ursli“ Malbuch. Ich bin gespannt welches Motiv er auswählt, denn er kennt die Geschichte. Noel entscheidet sich für das Bild auf dem Schellen-Ursli die grosse, aufgehängte Kuhglocke von der Wand nimmt. Es ist eigentlich das Siegerbild, da der Junge ganz alleine vom Dorf zur Alphütte marschierte um die grosse Glocke für das Calanda-Marz Fest zu holen. Am Nachmittag gehe ich mit den Tageskindern ins Freie. Ich staune wie fürsorglich, lieb und lustig, die beiden Brüder mit der 20 Monate alten Susi umgehen. Sie nehmen die Kleine in ihre Mitte, halten sie an den Händchen und spazieren mit ihr. Dann springen sie lustig um sie herum , Susi lacht und beginnt zu tanzen. Ich merke, dass die Buben Freude und Spass mit der Kleinen haben. Noel erzählt mir, dass Susi in seine Arme rannte, als er diese ausbreitete. Ich frage Sascha, wieso sie das so gut können und Sascha meint: „Weisst du, wir haben immer wieder kleine Kinder auf Besuch und mit denen spielen wir dann.“
Er hamstert Farbstifte
Janis wird von der Mutter gebracht und erzählt mir begeistert, er habe den John Deer mitgebracht. Ich verstehe nicht gleich, da zeigt er auf seinen grünen Traktor. Alles klar! Sascha und Noel möchten auch damit fahren, aber Janis möchte nicht und die beiden grösseren Jungen akzeptieren es. Später sehe ich Sascha, wie er Janis vorführt wie er drei Stufen auf einmal die Gartentreppe runter hüpft. Janis macht es nach und ihm gelingt eine sichere Landung, trotz Flip-Flops. Unser 13 ½ jährige Ferienjunge Björn macht einen Spaziergang mit unserem Ferienhund. Wie er zurück kommt holt er seine Spielkarten und lädt die 3 staunenden Tageskinder zu einer „Zaubervorstellung“ ein. Gespannt schauen die Kinder zu wie Björn Karten verschwinden und wieder erscheinen lässt. Nach einer Weile meldet sich Sascha , er wisse auch einen Kartentrick. Sein grosser Bruder meint zu mir:“Weisst du er ist noch am Ueben!“ Sascha lässt sich nicht beirren und Janis kann eine Karte wünschen. Wieder ist es nicht die gesuchte aber Sascha meint eifrig “ Ich kann es schon ziemlich gut,“ und steckt eifrig neue Karten in seine Spielkartenbeige. Im Haus drin möchte Janis ausmalen. Ich gebe ihm die Farbstiftschachtel und sehe, wie der 5 –jährige Junge gleich mehrere Farbenstifte hamstert. Noel und Sascha malen auch aus. Noel gefällt die Vorlage „Tierarzt mit Kätzchen“ und Sascha malt „Das Kind auf der Schaukel“ aus. Da Sascha dringend den weissen Farbstift braucht, bestimme ich, dass jedes Kind nur den Farbstift, den es beim Malen braucht, in der Hand halten darf. Janis legt sie zurück. Sascha hat bei seiner Vorlage einen blauen Rand. Er zeigt mir begeistert, dass er mit seinem weissen Farbstift über diesen Rand malen kann, der wird dann hellblau. Er stellt auch fest, dass er nicht genau malen muss, denn man sieht weiss auf dem restlichen weissen Blatt nicht. Seine Begeisterung ist ansteckend.
Die Spur führt zum Trettraktor
Heute morgen kommt Klein-Susi mit einem Röckchen und zwei Zöpfchen zu mir. Die Kleine sieht allerliebst aus. Sie ist bis 11 Uhr alleine bei mir, da Chantal und Anita erst dann kommen. Susi läuft schnell um den Stubentisch. Sie dreht Runde um Runde und ruft dazu „E-dith, E-dith “ Sie springt weiter und weiter und ruft dann „Ma-mi, Ma-mi “ Sie ist sicher etwa 10 Minuten am Springen und fröhlich rufen. So herzig! Dann kommt sie zu mir. Sie hat Spielkarten entdeckt und hält sie mir hin. Ich gebe ihr dann wieder von meinem Stapel und so beschäftigt sich Susi über längere Zeit mit Geben und Nehmen. Am Nachmittag gehe ich mit Chantal ( 7J.) und Anita (3 1/2J.) und Susi (20 Mt) ins Freie. Die Kätzchen spielen auf dem Hausplatz. Susi spielt mit Steinchen und Eimer und die beiden Schwestern streicheln die Katzen. Dann kommt Anita im Schlepptau die ältere Schwester und zeigt auf deren Hand.“Das war das Kätzchen,“ sagt Anita . Chantal zeigt die zwei Kratzer. Ich gehe ins Haus, desinfiziere, und klebe ein Pflaster drauf. Chantal ist erleichtert. Am späteren Nachmittag springt Anita zu mir und ruft: „Ameisen, da hat es viele Ameisen!“ Ich gehe mit ihr schauen. Tatsächlich, Sand, Ameisen und Ameisenpuppen liegen auf der Strasse, in regelmässigen Abständen. Seltsam, denke ich. Ich gehe mit Anita der Spur nach und diese führt zum Trettraktor, den Anita vorher benutzt hatte. Hinten hat dieser ein kaputtes Rad. Anita nickt und sagt, dass da immer wieder mal Ameisen aus dem Traktorpneu fielen. Ich erzähle den Kindern, dass während drei Wochen niemand mit diesem Traktor fahren wollte und in dieser Zeit Ameisen ihr Nest ins Rad und in die Wiese gebaut hatten. Die Mädchen staunen und schauen den aufgeregten Tierchen einige Zeit zu. Wir gehen einen kleinen Spaziergang machen und Susi sitzt im Kinderwagen. Wie wir zurück sind, steigt Susi unermüdlich ein und aus dem Kinderwagen. Sie ist beschäftigt und und schaut mich so an, als wolle sie sagen:“ Toll, wie ich das ganz alleine schaffe.“