Heute nachmittag sind mit Leonid noch Jakob und Corina da. Dank
Ferienkind Pablo haben die Tageskinder neue Spielideen. Sie zeichnen
eine Rennstrecke auf dem Hausplatz und pedalen mit den Traktoren Runde
um Runde. Pablo zählt die Runden und ruft den Gewinner aus. Jakob und
Leonid sind voll Eifer.
Später sehe ich die grossen Ferienmädchen Alma und Cora ganz vertieft
vor dem Meerschweichenkäfig sitzen. Ich frage nach. Alma meint:“ Ich
habe das Gefühl dass das Meerschweinchen im unteren Käfig nächstens
Junge bekommt. Sie liegt lange am gleichen Platz.“ Wie ich eine halbe
Stunde später wieder komme sind die Mädchen immer noch warten, sie
sprechen leise miteinander und beobachten.
Gegen 15.00 Uhr möchten alle ins Swimmingpool. Auch die kleine 3 1/2
jährige Corina. Da meine Praktikantin auf Corina und Leonid speziell
aufpassen will, kann ich ruhig im Haus was erledigen. Vom Fenster aus
sehe ich, wie die beiden Kleinen sich helfen. Zwar sind die blonden
Kinder vorwiegend bei der Badeleiter, aber sie passen aufeinander auf
und helfen sich gegenseitig. Herzig!
Nach einer Stunde ist Heustock-Klettern angesagt. Tageskinder und
Ferienkinder klettern auf den Strohballen herum, spielen Fangen und
Verstecken. Da mein Mann die Strohballen so plaziert hat, dass kleine
Zwischenräume zwischen den Strohballen sind, können die Kinder
durchschlüpfen. Die Kinder lachen, kreischen , schleichen sich an und
stürmen davon.
Gegen abend liegen Alma und Cora auf ihren Badetüchern und streicheln
die verschmusten Kätzchen, Leonid schiebt Corina auf dem Kettcar
herum, Jakob und Pablo bauen mit Lego-Duplo eine Anlage für die
Meerschweinchen. Ava hält ein Meerschweinchen und füttert es liebevoll
mit einem Löwenzahnblatt. Eine schöne friedliche Stimmung mit viel
erkennbarem, positivem Sozialverhalten.
Archiv für den Monat: Juli 2013
Ich spiele Meerjungfrau Ariel
Vier Ferienkinder sind da. Pablo (7 J.) Ava (8 J.), Alma (11J.) und
Cora (12 J.) Die beiden grossen Mädchen gehen sehr gerne in den
Kuhstall . Mein Mann ist dort am Kühe melken. Cora und Alma möchten
helfen. Heute morgen darf Cora einem jungen Kälbchen die Milchflasche
geben. Das Mädchen freut sich sehr. Alma darf dann das gleiche am
Abend tun.
Die Ferienkinder freuen sich im Heustock spielen zu dürfen. Alma
gefällt es so gut, dass sie beschliesst auf einem Strohballen zu
lesen.
Ava ist wie schon letzte Ferienwoche am liebsten im Swimmingpool.
Leonid und Pablo haben sich ihr angeschlossen. Ava erzählt mir später,
dass sie wie die Meerjungfrau Ariel tauchen und schwimme, sie spiele
eine Meerjungfrau und die beiden Jungs seien auch im „Meer.“
Die Kinder spielen wieder auf dem Hausplatz und sehen, dass eine Katze
eine Maus im Maul trägt. Die will sie den Jungen bringen. Pablo kommt
näher und sagt:“ Aber Tiere dürfen doch nicht Tiere fressen.“ „Doch
doch“, meint Alma“, „Katzen sind Fleischfresser, die müssen Fleisch
und Mäuse fressen.“ Pablo staunt.
Cora ruft und zeigt auf ein junges Kätzchen, es sieht nass und
vollgekleckert aus. Es ist wohl in einen Behälter mit saurer Milch
gefallen. Es versucht sich sauber zu lecken, aber das ist ein Ding der
Unmöglichkeit. Alma hat die Idee das Tierchen zu waschen. Ich gebe ihr
einen Eimer mit lauwarmen Wasser und ein Badetuch. Die beiden Mädchen
machen sich an die Arbeit und das Kätzchen zappelt wie wild und zeigt
die Krallen. Nach dem Bad hüllen die Mädchen das Tierchen ins Tuch ,
schnappen sich Gartenstühle und setzen sich mit der jungen Katze an
die warme Sonne.
Als ich später nochmals hinschaue, sind die Ferienkinder nicht mehr
auf dem Stühlen. Aber das kleine schwarze Kätzchen sitzt weiterhin
zwischen den Badetüchern an der warmen Sonne und schaut sich um.
Die jungen Stare fliegen aus
Zwei 7 und 8 jährige Mädchen kommen zu uns in die Ferien. Carol und
Ava freuen sich riesig an den 5 jungen Kätzchen. Sie geben ihnen
gleich Namen.
Ava spielt “ Müeterlis“ d.h. , sie setzt die Kätzchen in eine
Kartonkiste und spricht mit ihnen wie mit Puppen. Auch Carol hat
Spielideen. Ihr Kätzchen ist weggelaufen und sie wird beim Suchen
fündig. Später schaue ich nochmals vorbei und was sehe ich ?! Ava
turnt mit dem Katzenkind! Ich verbiete das gleich, denn die Kätzchen
haben nicht die gleichen Gelenke wie wir Menschen. Ava versteht das
und verspricht das Katzenturnen für immer bleiben zu lassen.
Als ich zum Apfelbaum mit der Nisthöhle schaue, sehe ich dass dort was
los ist. Ich sehe etwa fünf Vögel, die ein und aus dem Loch im
Baumstamm fliegen. Die drei Jungvögel sitzen auf den untersten Aesten
des Apfelbaumes und fliegen immer wieder zum Nesteingang. Die Altvögel
sitzen in der Nähe. Nun haben es diese, trotz widerlichen
Wetterbedingungen im Juni, geschafft ihre Jungen gross zu ziehen.
Leonid und Jason spielen mit Traktor und Anhänger. Leonid geht am
Wegrand Stroh aufladen. Er fährt das Gefährt zur Scheune und trägt den
Aufsatz hinauf und ich zeige ihm wo er das Stroh hinkippen kann.
Er geht dann gleich diese „Arbeit“ wiederholen, wird dann von Jason
ausgebremst, der will mit dem Traktor rumfahren. Ich zeige Leonid
einen Weg, wie er auch ohne Trakor Stroh aufladen kann und der Junge
freut sich.
Später spielen die 4 Kinder beim Spielhaus. Sie klettern hinein und
hinaus. Schliessen von aussen die Türe, lachen, hüpfen, rufen und
sperren sich ein oder aus. Ein wildes, lustiges Spiel.
Gegen abend geht mein Mann zäunen und die Kinder dürfen mit. Eine
kurze Strecke auf dem Traktor, dann zu Fuss. Sie schauen zu , wie der
Bauer die Pfähle einschlägt und Isolatoren anbringt. Dann rennen sie
zur Baumhütte. Ava und Carol klettern die Strickleiter hoch. Leonid
und Jason hängen sich ans Tau, das an einem starken Ast angebracht ist
und schwingen hin und her.
Dinosaurier auf Besuch
Noel bringt heute in seiner Tasche Dinosaurier mit. Alle Tageskinder
scharen sich um ihn. Ich muss gleich klarstellen, dass nicht
gehamstert wird. Jeder hat zwei Hände, also darf jeder zwei
Dinosaurier zu sich nehmen. Es klappt. Die Kinder haben es lustig.
Einzig, als die kleine Anita Noel mit ihrem Dinosaurier eins
überzieht, schaut Noel etwas verunsichert zu mir. Ich sage ihm dass
Anita sich mit dem Dino verteidigen wollte, aber im Spiel vergass,
dass das Noel weh tut.
Sascha kommt ausser Atem zu mir und berichtet, dass eine Kuh im
Maisfeld herum spaziert. Mein Mann geht gleich nachschauen und alle
Kinder springen hinterher.
Die Tageskinder spielen anschliessend auf dem Hausplatz. Simon stellt
den Trettraktor etwas erhöht auf die Wiese und Leonid macht es gleich
nach. Später spielen sie Polizei und auch Chantal macht begeistert
mit.
Levis, er ist 20 Monate, kommt mit der Mutter kurz auf Besuch. Die
Mutter fährt schnell weg und Levis bleibt bei mir. Der Kleine
spaziert auf dem Hausplatz herum, bleibt unter dem nahen Kirschbaum
stehen und zeigt auf die Kirschen! Er möchte die gerne essen, aber
diese Sorte muss ganz dunkel werden um einen süssen Geschmack zu
haben.
Später sieht Levis unsere weidenden Kühe und ruft:“Muh! Muh!“ Ich gebe
ihm sein Znüni Böxli, er trägt es in der Hand, besteigt einen Traktor
und isst von Zeit zu Zeit einen Keks. Später sehe ich ihn die Zufahrt
hinunter gehen und rufe ihn zurück und winke. Tatsächlich, der Kleine
bleibt stehen und kommt zu mir zurück, echt herzig!
Das Kätzchen im Heuhaufen
Heute kommen drei Geschwister, Sabine (12.J), Richard (11J.) und Sofie
(7J.) für 2 Tage zu uns in die Ferien.
Die Kinder sind am ersten Tag vorbildlich und streiten nie. Sabine hat
grosse Freude an unserem kleinen Tageskind Corina und diese freut sich
riesig, als das grosse Mädchen sie an der Hand nimmt . Sie gehen zu
den fünf jungen Kätzchen, die mit ihren Müttern etwas versteckt neben
der Scheune sind.
Leonid schliesst sich Richard an und auch die beiden gehen den
spielfreudigen Kätzchen zuschauen. Ab und zu heben sie ein Tierchen
auf und liebkosen es.
Im Kuhstall liegt im Futtertenn ein grosser Heuhaufen. Die Kinder
dürfen auf ihm herum klettern, hineinplumpsen und sich eingraben. Sie
geniessen das sehr. Es ist laut, da die Kinder lachen und rufen. Da
hört mein Mann plötzlich ein leises Miauen. Er sagt den Kindern, dass
sie mal ganz still sein sollen. Alle lauschen. Da, Richard beginnt im
Heuhaufen zu graben und findet ein ganz junges,getigertes etwa 14 Tage
altes Kätzchen. Alle Kinder möchten es streicheln. Die Kinder bringen
es dann zum Heustock hoch, warten ab und siehe da, die Mutter eilt zu
ihrem Jungen, da es nach ihr miaut und leckt es ab. Die Kinder
staunen.
Am Nachmittag hole ich die Springseile hervor. Ich staune wie die
beiden Schwestern hüpfen und in welchem Tempo sie sogar die Seile
kreuzen können.Sofie erklärt mir, dass sie in eine Tanzgymnastik gehe
und zeigt mir vor, wie sie mit dem Seil tanzen. Sabine meint
anerkennend:“ Sofie kann das viel besser als ich.“
Gegen Abend finde ich alle 5 Kinder bei den Kätzchen wieder. Sie
schauen den übermütig spielen Kätzchen zu und streicheln die
Katzenmütter. Ein friedliches Bild.
Kraut, Erdbeeren oder Johannisbeeren ?
Drei Ferienjungen, alle 6 1/2 jährig sind 3 Tage bei uns in den
Ferien. Sie heissen Ivo, Veri und Silvio.Ich mache mit den
Ferienkindern und den Tageskindern Spiele auf dem Hofplatz. Silvio
wünscht „Katze und Maus.“
Ich muss schmunzeln als ich die Kinder, die aus verschiedenen Kantonen
kommen, höre, wie verschieden sie den Reim aufsagen. Auf die Frage der
„Katze“, was die “ Maus“ denn im Garten mache, antwortet Ivo : “ Dem
Gärnter das Kraut abfressen.“ Veri antwortet:“Erdbeeren essen.“ und
bei Silvio frisst das Mäuschen Johannisbeeren.
Leonid hat Freude an den Buben. Er saust mit ihnen auf den
Trettraktoren den kleinen Fahrrädern und dem Trotti wild und fröhlich
herum . Keiner rammt den andern und ich höre sie Lieder singen. Alle
habens gut.
Am Nachmittag möchte Silvio unbedingt in unser Swimminpool. Veri macht
sich auch bereit, klettert auf die Badeleiter und hält seine Zehen ins
Wasser. Er zieht sie aber schleunigst zurück und Schwimmen ist für ihn
kein Thema mehr. Silvio überzeugt bald darauf Ivo auch ins Pool zu
kommen. Beide stehen auf der Leiter, steigen vorsichtig hinein und
besprechen, was sie nach dem Annetzen machen. Einer taucht ganz ins
Wasser ein und der andere wagt es auch. Sie winken mir freudig zu.
Abends möchten die Ferienkinder im Stall helfen. Mein Mann erklärt
ihnen, dass sie nicht mit der Heugabel arbeiten dürfen sondern von
Hand den Kühen das Futter in die Krippe tun müssen.
Beim Abendessen, als wir austauschen was uns gefallen hat, lobt mein
Mann die Buben. Sehr selten halten Ferienkinder die Fütterung der Kühe
bis zum Schluss durch. Ivo, Veri und Silivio strahlen.
Das nenne ich Einfallsreichtum
Jason freut sich lautstark, dass er beim Farbwürfelspiel gewonnen hat
und schaut Leonid triumpfierend an. Das erträgt dieser heute nicht und
spielt nicht mehr mit. Er muss aber am Tisch bleiben während ich mit
Jason das Spiel zu Ende spiele. Nachher verlassen wir alle den Tisch
und Leonid sagt:“Jetzt bin ich richtig böse.“ Ich sage ihm, dass ich
ihn verstehe, nur muss er wissen, dass man nicht immer selber bei
einem fair gespielten Würfelspiel gewinnen kann. Jakob kommt an und
nun spielen sie zu dritt Traktoren Fangen, das heisst, sie jagen sich
mit den Traktoren. An einem bestimmten Punkt merke ich, dass Leonid
realisiert, dass Jason sich mit Jakob zusammen geschlossen hat und
Leonid auslacht. Ich greife ein, denn in meiner Tagesspielgruppe
spielen alle miteinander. Zu Hause gelten vielleicht andere Regeln.
Wir machen Singspiele, diese stärken das Gruppenbewusstsein und die
Kinder gehen sehr sozial miteinander um. Jason liebt diese Spiele auch
Jakob macht gerne mit einzig Corina muss ich manchmal an die Hand
nehmen, da sie sich schnell davon machen will, wenn sie nicht gleich
an der Reihe ist.
Gegen 16.00 Uhr möchte Leonid das Gras aus der Strasse wischen und
Jakob bekommt von mir den „Rumpler“ ein Spielzeug, das man vor sich
her schieben kann, das so herrlich Krach macht. Da hat er auch schon
eine Idee. Jakob sagt, dass das sein Rasenmäher ist und geht gleich
auf die Wiese zum Gras mähen. Diese neue Spielidee ist so
durchschlagend, dass Jason auch gleich so arbeiten möchte.
Gegen Abend sind nur noch Corina und Leonid da. Sie spielen Töne auf
der elektrischen Orgel. Corina hat eine Spielidee, Leonid muss sich
die Augen zu halten und sie verschiebt die Knöpfe des Instruments.
Dann kann Leonid wieder Tasten drücken und es kommen für die Kinder
lustige Töne. Beide lachen.
Dann gehen die beiden was anderes spielen. Corina legt Strassen mit
einem Kartonpuzzle und Leonid zeigt mir , dass er Pneus an den
Betonmischer getan hat. Ich sehe auch, dass er Buchstaben an seine
„Garage“ gehängt hat. „So heisst meine Garage,“ erklärt er mir. „Das
nenne ich Einfallsreichtum „, meine ich. Leonid freut sich.
Ihr seid ein Trio!
Heute morgen sind Leonid, Jason und Sascha bei mir. Sie sehen dass die
Johannisbeeren rot sind und rennen gleich zu den Büschen. Sie pflücken
die Beeren. Leonid ruft: „Die sind lecker!“ Jason höre ich sagen
:“Beim anderen Strauch hat es noch mehr!“ und Sascha stellt fest, dass
seine Beere ganz rot ist.
Es bleibt nicht so friedlich, denn Jason spannt Leonid ein, mit ihm
weiter weg zu gehen, er will Sascha austricksen. Da schalte ich mich
ein und sage zu Sascha, dass er sich von dem nicht beeindrucken lassen
soll und einfach als Trio bei ihnen bleiben soll. Jason kann nicht
bestimmen wer mit Leonid spielen soll. Da es warm draussen ist, gehen
wir ins Haus um etwas zu trinken. Zuerst schlüpft Leonid hinter den
Tisch und Jason hinterher. Dann kommt Sascha und was tut er? Er setzt
sich zwischen die beiden. Ich bin sehr froh, dass der das so locker
hinkriegt.
Am Nachmittag kommt noch Noel dazu. Sie wollen Fussball spielen, aber
der Ball bleibt verschwunden. Dann hat Sascha die Idee bei der
Baumhütte nachzuschauen und sie werden fündig. Noel und sein jüngerer
Bruder klettern dann die Strickleiter hoch und Leonid möchte unbedingt
auch hinauf. Ich sage ihm, er könne es versuchen und Leonid gelingt es
. Er ruft mir zu: “ Ich bin oben.“ Nach einigen Minuten jammert er
:“Ich kann nicht mehr hinunter.“ Nun bin ich sehr froh um den 7 1/2
jährigen Noel. Er sagt Leonid Schritt für Schritt vor wie er hinunter
steigen kann und ich stehe zur Sicherheit unten an der Strickleiter.
Wieder auf sicherem Boden rennt Leonid mit den anderen Kinder über die
Wiese. Da das Gras hochsteht gehen die Kinder schön hintereinander
durch das hüfthohe Gras. Noel meint:“Wie bei einer Safari.“