Drei Osterhasengeschichten

Leonid schaut das neue Ritterbuch an. Er sieht dass die Menschen feine
Sachen essen, die Turnierpferde und zeigt auf das Burgfräulein, das
gerade einen Ritter küsst……..
Corina sitzt an der Puppenstube und will gerade dasselbe Buch haben,
das Leonid anschaut. Leonid setzt sich dann an den Tisch, aber Corina
will ihm auch noch den Platz streitig machen. Ich schimpfe,dann sage
ich Leonid, dass er der Corina einfach Grenzen setzen muss. „Sage ihr
laut, dass du alleine das Buch anschauen willst.“ Corina geht
beleidigt weg.
Paula, die nun 18 Monate alt ist, springt durch den Flur und zeigt auf
ihre Tasche. Ich schaue hinein und merke, das sie ihre Milchflasche
fertig trinken möchte. Ich reiche sie ihr und das kleine Mädchen
trinkt im Bettchen die Milch. Ich setze mich mit Leonid,Corina und
Levis aufs Sofa und erzähle ihnen Geschichten aus einem
Osterhasenbuch. Herzig, wie die Kinder aufmerksam zuhören und Anteil
nehmen an der vielen Arbeit des Osterhasens. Levis sitzt etwas
verloren neben Corina und so nehme ich ihn auf meine Knie. Der 28
Monate alte Junge zeigt mir freudig die Farbeimer, die der Ostehase
benutzt. Corina hat das Gefühl, sie sehe zuwenig, seit Levis vor dem
Bilderbuch sitzt. So halte ich ihr das Osterhasenbuch noch extra hin.
Der Osterhase hat mit Eier bemalen und Eier verstecken schwer zu tun.
Da es draussen ein bisschen Schnee auf der Wiese hat, rennen die
Kinder sofort hin und nehmen den Schnee in die Hände. Leonid bringt
mir eine Kugel und legt sie dann sorgfältig an den Wegrand. Corina
macht es nach und Leonid ist stolz auf das Gebilde.
Bevor er abends bei Papa ins Auto steigt, geht er nochmals das
Schneehügelchen begutachten.

Eine neue Erfahrung für Leonid

Ich bastle mit Livio, Corina und Leonid Papier-Ostereier. Ich sehe,
wie Corina mit Eifer die Leimtube drückt und das Papierei
vollkleckert. Livio bekommt von ihrem Ei eine Leimportion und drückt
die beiden Teile mit Freude zusammen. Dann hängen wir die Eier an
einem Faden ans Fenster. Gegen 11 Uhr kommt Janis, er bringt gleich
sein gelbes Fahrrad mit. Er schaut abwartend Leonid und Corina zu, die
jetzt plötzlich friedlich miteinander spielen. Ich sehe schon, die
beiden wollen zeigen, dass sie zusammengehören.
Später dürfen die drei älteren Kinder hinaus und was sehe ich als ich
vom Küchenfenster auf den Hausplatz schaue? Corina hat sich das gelbe
Velo geschnappt und fährt triumpfierend vor Leonid herum. Janis zeigt
dann bald seine Fahrkünste.
Nach dem Mittagessen zeichnen die Kinder. Janis malt gleich einen
Traktor mit Anhänger. Leonid findet die Idee super und Corina zeichnet
einen Osterhasen, den sie dann faltet und in ein altes Couvert steckt.
Leonid macht es nach und schreibt noch MAMA drauf. Livio spielt mit
Hasenkarten und einem kleinen Hasenstall. Er steckt Holzkarotten den
Holzhäschen zu. Ich staune wie lange er vertieft spielt. Susi kommt
auch. Leonid und Corina bringen ihr Spielsachen und Leonid streicht
über ihre schwarzen Haare. Sie haben echt Freude am Baby betreuen und
bei dieser Aufgabe konkurrenzieren sie sich nicht. Später läuft Susi
in der Stube herum und Livio springt ihr nach. Die beiden spielen beim
Holzstall und nehmen Tiere raus. Livio schiebt sie dann durchs Fenster
und holt sie begeistert auf der anderen Seite wieder. Susi lacht.
Corina holt ihr Osterhasenbild wieder aus dem Couvert und malt es noch
weiter aus. Leonid auch. Er ist ganz bestürzt, dass es nun Falten hat!
Eine neue Erfahrung für ihn.

Das ist eine Giraffe, nein eine Ziege !!!!

Am Morgen sind Corina und Leonid da. Wir gehen ins Freie und die
beiden fahren mit den Trettraktoren. Ich hole Strassenkreide und
Leonid malt sich gleich „seinen“ Parkplatz.
Ich zeichne ein Tier auf den Boden und lasse die beiden Tageskinder
erraten. Leonid meint:“ Eine Giraffe!“ und Corina ruft:“ Eine Ziege!“
Ich staune, denn ich habe einen Fuchs gezeichnet…
Am Nachmittag sind der 8-jährige Noel und sein bald 6- jähriger Bruder
Sascha da. Noel freut sich, als ich ihm das neue Kegelspiel bringe und
er malt gleich eine Tabelle auf den Hausplatz. „Damit wir die Punkte
zählen können,“ meint er.
Ich weise die Kinder an die Holzkugel zu „schieben“ denn diese darf
nicht wie ein Ball herumhüpfen. Alle machens gut, nur rollt die Kugel
manchmal an den Kegeln vorbei. Noel ist grosszügig, er lässt die
Kinder nochmals starten.
Dann hat Noel nochmals eine zündende Idee. Er geht mit den anderen
drei Tageskindern „Parcour“ spielen. Er zeigt ihnen wie sie um die
Schaukel, dann sich an der Kletterstange
drehen, unter der Rutschbahn, ums Schwimmbassin, zum Holzhäuschen
springen müssen. Das gefällt Leonid sehr. Corina, die 4 Jahre alt ist,
weiss plötzlich nicht mehr wo durch und Noel weist sie geduldig an.
Sascha, der heute ein wenig im Schatten des grossen Bruders steht,
macht eine kleine Show-Eilage und macht Purzelbäume auf der Wiese.
Abends als alle Kiner abgeholt sind, steht Leonid einsam in der Stube.
Da klingelt es. Susi wird gebracht. Das kleine Mädchen kommt übers
Wochenende. Leonid freut sich sehr. Er findet die Kleine „So süss!“
Susi sitzt im Bettchen, das wir als Laufgatter brauchen und Leonid
macht allerhand Faxen, versteckt sich, hüpft herum und Susi lacht. Sie
wirft Spielsachen raus und der 5 jährige Junge wirft oder gibt sie ihr
wieder zurück. Die beiden habens wirklich gut.

„Die beiden sind zu klein!“

Leonid hat eine gute Idee. Er will gleich eine Zeichnung für
Levis machen. Er zeichnet eine Schnecke und erklärt mir, dass er
Levis auch zeichne, dieser nehme dann die Schnecke in die Hand.
Tatsächlich, er malt Levis, mit Gürtel und gestreiftem Pullover und
dieser hält die Schnecke mit der Hand. Als dann Levis eintrifft
überreicht er dem 2 jährigen Jungen die Zeichnung. Den Vater freuts
und Levis ist überrascht. Später kommt Livio dazu und Leonid meint zu
mir:“Die beiden sind zu klein zum Spielen!!“ Ich stelle die Lego-Duplo
Schachtel auf den Tisch und Leonid hat wieder eine Spielidee.
Später spielen wir das Hütchenspiel. Dann noch UNO und ich sehe wie
viel Spass und Interesse Levis hat, als ich ihm das Hütchenspiel gebe.
Da ich eine altersgemischte Kinderbetreuung gut finde, haben auch
kleine Kinder, oft Erstgeborene, die Chance Spielsachen benutzen zu
können, die sie daheim noch nicht haben.
Gegen Mittag haben es die beiden kleinen Jungen lustig. Sie haben den
Klappbauernhof hervorgezogen und decken sich mit den Wänden zu. Leonid
unterbricht sein Spiel am Tisch und gesellt sich zu den
Spassvögelchen. Nun haben sie es zu dritt spassig.
Am Nachmittag sind wir draussen. Levis und Livio sammeln Holzspäne in
ihren Anhänger. Dann gehen sie Gras für die Meerschweinchen pflücken,
denn der Käfig steht nun unter dem Scheunenvordach. Ich sehe wie Levis
rauf und runter springt. Eine Katze spaziert zu Livio und bleibt
hinter den Kindern, als diese über die Wiese spazieren. Echt herzig!

Bin ich alleine da???

BIN ICH ALLEINE DA ???
Dies fragt mich Leonid als er ankommt. Ich verneine, denn wenig später
kommt Paula an. Ich sehe, dass Leonid lieber ein Kind in seinem Alter
da hätte. Ich sage ihm, dass er so niemanden habe, der immer auf
Konkurrenz mache oder ihm jede Spielidee streitig mache. Leonid
überlegt .Ich hole ein Bilderbuch und schiebe eine CD ins Gerät. Da
Leonids und Paulas Eltern zu Hause Hochdeutsch sprechen, werden sich
die Kinder mit dem Bilderbuch verweilen . Leonid freut sich, dass die
Kinder im Bilderbuch eine goldene Krone gewinnen.
Später spiele ich das Hütchenspiel mit den beiden. Paula sitzt auf
meinen Knien und darf würlfeln und ich schiebe die Hütchen. Das Spiel
gefällt Leonid, es ist sehr spannend, da meinen roten über seinen
weissen und wenig später er seinen weissen über mein rotes Hütchen
stülpen kann.
Am Nachmittag gehen wir zu dritt raus. Zuerst ist die Kleine mit der
Nachzieh-Ente beschäftigt. Später sieht sie die Hühner und eilt zu
ihnen. Sie möchte diese streicheln, aber die Tierchen entwischen. Zum
Glück kommt eine Katze vorbei und die geniesst die Streicheleinheiten
von Paula.

EINE TASCHE DIE „DASCHA“ HEISST

Am Morgen zeichnet Leonid Bomben, Explosionen und Feuer. Begeistert
erzählt er mir von einem Game. Zuerst höre ich zu, gebe dann
aber meine Meinung kund, dass ich so Spiele doof finde, denn im echten
Leben ist das grauenhaft. Die echten Menschen sind schlimm verletzt
oder sogar tot. Leonid kanns nicht lassen und kommt so richtig in
Fahrt. Nach einer halben Stunde habe ich es definitiv satt seinen
Erzählungen zu zuhören und der 5 jährige Junge lenkt ein. Er malt nun
Monstertrucks und erzählt mir was die alles können. Später kommt ihm
der Tierparkbesuch mit seiner Mama in den Sinn und er beschreibt mir
die Waschbären, Affen und Biber. Ich bin ganz Ohr. Corina möchte einen
Anhänger an den Spielzeug -Jeep hängen. Ich binde ihn mit einer Schnur
fest. Als dann mein Mann in der Küche Zeitung liest, möchte sie
es ändern. Zum Glück merkt mein Mann, dass das kleine Mädchen die
Erwachsenen nur zu gerne für irgendetwas einspannt. Er schickt sie
wieder in die Stube zurück . Paula und Susi spielen am Boden. Susi
nimmt Paula einen Lego-Hasen weg, dann hält sie ihr eine Katze hin.
Paula nimmt diese erfreut, aber schon zerrt Susi das Spielzeug der
kleinen Paula wieder weg. Ich greife ein und sage Paula, dass sie es
nicht hergeben muss. Paula nimmt die Plüschkatze gerne wieder entgegen
.Gegen Mittag wird bei uns ein Fahrzeug abgeholt. Da ich weiss, dass
Leonid gerne zuschauen möchte, dürfen die beiden „Grossen“ raus.
Später erzählt mir Leonid begeistert, dass sie beim Anschieben des
Fahrzeuges helfen durften. Leonid hat eine Tasche dabei und darin sind
die Kleider fürs Wochenende, das er bei seinem Papa und der
Grossmutter verbringen wird. Er hält die Tasche , umarmt sie und
meint: „Das ist meine liebe „Dascha“. Oh ist die lieb!“ Ich
schmunzle, Leonid spielt mit ihr wie mit einem Teddybär. Er findets
lustig und ich witzig. Er nimmt sie auf den Stuhl neben sich und lässt
sie zuschauen, wie er ein 200 Puzzle zusammensetzt. Am Nachmittag
kommt noch der Bruder von Paula. Wir machen Spiele an der Sonne. Die
kleine Susi spaziert die Einfahrt hinauf und ich muss sie
zurückholen. Dann entdeckt sie die Wiese. So herzig, sie geht zu
einem Baum und schaut den Stamm hoch. Sie geniesst es über das Gras zu
wackeln und hält immer wieder mal an, da sie um ihr Gleichgewicht
ringen muss. Die Wiese ist so interessant, sie spaziert nicht mehr
davon.

VON WEITEM SIEHT MAN DIE BEIDEN SCHAFE

Leonid ist heute morgen fleissig. Er bastelt drei Armreifen aus
Papier. Jedes ist anders. Das für Papa hat violette und hellblaue
Kreise, das für Mama viele Herzen und bei seinem hat er eine
Zickzacklinie gemalt, die oberen Zacken sind grün, die unteren
weinrot. Ich staune über so viel Kreativität. Ich gehe mit den
Kindern ins Freie. Wir nehmen das Futter für die Hühner mit. Leonid
riecht am Legehennenmehl und meint zur mir: „Mhhh, das riecht gut.“
Ich frage ihn wonach und er meint „Brot“. Ich nicke, denn das Futter
ist aus geschrotenem Weizen.
Wieder im Haus, setzt sich Anita, 3 Jahre und drei Monate alt, an ein
schwieriges Zusammensetzspiel. Ich staune. Sie schafft es die Teile
richtig einzufügen. Levis sitzt neben ihr und macht auch ein
didaktisches Spiel. Als ich meinen Schwager mit „Hallo Toni“ begrüsse,
höre ich Levis diese beiden Worte wiederholen. Mich freut das
sehr und Levis lacht. Längere Zeit sprach Levis fast nichts.
Am Nachmittag spiele ich mit den Tageskindern „Herr Löwe wie
spät ist es?“ Levis macht gleich mit und ich nehme ihn als
kleines Löwchen zu mir. Livio mag nur kurze Zeit mitspielen, dann
möchte er wieder Trettraktor fahren. Am Nachmittag trifft Susi ein.
Livio kommt schnell zu ihr und hält ihr das Händchen entgegen, Susi
macht diese Geste auch und pläudert noch dazu. Ich sehe, die beiden
kennen sich und haben Freude aneinander. Livio bringt ihr Spielsachen
und die Kleine nimmt es entgegen.
Gegen Abend sind Anita, Livio und Levis von ihren Müttern abgeholt
worden. Leonid sieht die schwarze Katze und diese kommt ihn begrüssen.
Auch Susi spaziert Richtung Katze. Von weitem sehe ich die beiden
Schafe unserer Nachbarn, wie diese friedlich grasen, die Sonne scheint
einzelne Vögel pfeifen. Ein wunderschöner Tag!

Während ich koche sitzen meine Tageskinder am Küchentisch. Ich habe
ihnen Puzzles, Zählspiele und auch ein Rechenspiel gegeben und Noel,
der während den Ferien den ganzen Tag bei mir sein kann, geniesst es
ein unbekanntes Zusammensetzspiel zusamenzufügen. Die beiden Jüngsten
sitzen auch an einem Spiel. Da Livio ein halbes Jahr jünger ist, kann
er die Teile seines Spieles nicht einfügen.Levis machts. Später bringe
ich den drei Grossen Papierstreifen und zeige, wie sie Vögelchen
bilden und zusammenkleben können. Mit Eifer sind alle dabei und Noel
ist grosszügig. Er bastelt Leonid gleich noch eines und Leonid freut
sich
wie ein Schneekönig.
Nach dem Mittagessen hören die Kindern das Knattern einer Motorsäge
und schauen interessiert aus zum Küchenfenster. Sie können zuschauen
wie mein erwachsener Sohn den Holunderbaum absägt und dann auch noch
die Aeste kurz schneidet. Die Kinder möchten gleich raus, aber das ist
mir zu gefährlich. Sascha meint er möchte so gerne kleine Aeste
auflesen. Das können die Kinder dann, als die Motorsäge verräumt wird.
Livio und Levis putzen eifrig mit Aestchen den Trettraktor und Sascha
und Leonid laden Aeste auf den Anhänger. Gegen 15.00 Uhr taucht der
Nachbarhund Gery auf. Sascha und Leonid gehen ihn gleich begrüssen und
der brave Hund legt sich gemütlich auf den Boden. Sascha stellt fest,
dass er grosse Tatzen hat und Leonid findet die Ohren gross. Da sehe
ich wie Sascha seinen Stiefel unter Gerys schwarze Pfote schiebt und
zu mir ruft:“ Der Hund hat seine Pfote auf meinem Stiefel!“
Später höre ich Livio „Lej, Lej “ rufen und Levis springt zu ihm. So
toll, denn das ist das erste Mal, dass er ihn mit Namen anspricht. Die
beiden spazieren dann auf der Wiese des Baumgartens. Sie lesen ab und
zu etwas auf und zeigen einander etwas auf dem Boden. Die grösseren
drei Buben stürmen zu einem leicht schrägen Baum. Sascha findet ein
Brett, lehnt es an den Baumstamm und da staune ich echt, er klettert
so auf den Baum. Abenteuer pur!!