Ich mache mit Tages-und Ferienkindern das Bilderlotto von Dick Bruna.
Es gefällt mir seit langem, denn ich habe es seit meinem ersten Jahr
als Kindergärtnerin 1979, angeschafft und mit Kindergartenschülern,
meinen eigenen Kindern, jungen Ferienkindern und Tageskindern
gespielt.
Das Spiel braucht meine ganze Aufmerksamkeit, denn Jason und Nils
verstehen den Spielablauf nicht. Die beiden bennen die Kärtchen nur
nach meiner Aufforderung. Sonst sagen sie einfach: “ Wer hat das da?“
Dieses Spiel werde ich nächstens wieder mit den Tageskindern machen.
Um 11 Uhr beginne ich mit Kochen. Nils kommt mich fragen, ob er
Karotten schälen dürfe. Ich staune wie er mit dem Schäler klar kommt .
Der Junge bemerkt das und sagt fröhlich:“ Ich helfe Mami in der
Küche.“ Auch Chantal und Anita wollen helfen und freuen sich, da sie
mit den Karottenschalen die Meerschweinchen füttern können.
Am Nachmittag malen die Kinder Osterhasen auf ein Blatt Papier. Bei
den Hasenohren helfe ich auf Wunsch einiger Kinder mit. Die Hasen
sehen allerliebst aus und Chantal fügt gleich noch Ostereier dazu.
Alle dürfen noch aus grünen Papier Ostergras ausschneiden und als
kleine Wiese unter den Hasen kleben.Jason und Chantal gelingt es
erstaunlich gut.
Die Eltern freuen sich, als die Kinder ihnen strahlend ihre Osterhäschen zeigen.
Archiv für den Monat: März 2013
Leben füreinander
Mit den beiden Ferienbuben Loris und Nils sind heute 8 Kinder da. Mein
Mann hilft tatkräftig mit.
Ich sehe Sascha wie er mit Corina „Tolle Torte“ spielt und seine
Stimmung positiv bleibt obwohl Corina die Spielregeln noch nicht
einhalten kann. Jason hat Mühe die Decke mit den aufgedruckten
Strassen aufs Sofa zu ziehen. Sascha hilft ihm spontan und ich meine:
“ Jeder der was nettes für den anderen tut, machts gut.“ Darau bringt
Jason Sascha das Auto, das Jason den ganzen Vormittag mit sich herum
trug. Ich sehe das und sage: „Ja, wenn man andern etwas gibt, dann
ist das auch gut.“ Jason strahlt.
Am Nachmittag muss ich ein ernstes Wörtchen mit Jason sprechen, da er
Leonid zu Dummheiten anstiftet. Als ich eingreife meint Jason indem er
sich zu Leonid gesellt: “ Wir zusammen!“ Ich meine:“Das ist nicht
weniger schlimm!“
Wir basteln Faltmännchen aus Papier. Der 6 1/2 jährige Loris bastelt
und bemalt geschickt verschiedene Figuren. Später malt er noch eine
Blumenwiese und ein Osternestchen. Sein Eifer und seine Freude stecken
an. Jason malt einen Esel und freut sich sehr, als ich ihm ein
Männchen zeichne und sage, das sei Jason.
Nils fragt mich, ob die Zwillinge morgen wieder kämen. Ich verneine da
sagt er: “ Schade, die habe ich gerne.“
Vier Jungs, vier Ideen
Vier Jungs, alle zwischen 4 und 5 Jahren, freuen sich über die
Bauklötze, die ich ihnen auf den Tisch lege. Leonid baut zwei
Klötzchentürme nebeneinander und posiert auf dem höheren sein
Lieblingsauto. Sascha baut einen hohen Turm und fügt mehrer kleine an.
Nils setzt vorsichtig einige Bauklötze aufeinander und freut sich an
der Mauer, die er gebaut hat. Jason nimmt für seinen Turm nur
Würfelklötzchen. Alle Kinder sind vertieft.
Wir haben zwei grosse Würfel aus Schaumgummi. Sascha und Leonid kommen
auf die Idee gleichzeitig den roten und den grünen Würfel zu werfen.
Wenn die Punkte übereinstimmen rufen sie vergnügt :“ Lotto!“
Nils und Jason schmeissen sich die Würfel an und ich muss eingreifen.
So ist das nicht gemeint. Ich lasse sie die Punkte zählen. Beide haben
nach 3 Punkten Mühe weiter zu zählen. Ich zähle mit ihnen die Punkte
und sie stellen fest, wer mehr oder weniger Punkte hat.
Am Nachmittag hole ich einige alte „Tierwelt“ Exemplare. Die vier
Jungen blättern eifrig in den Heftchen. Sie dürfen Tierbilder
ausschneiden, die ihnen gefallen. Nils entdeckt einen Kofferfisch,
schneidet und klebt ihn auf ein Papier und fügt später noch eine Katze
und eine Schlange hinzu. Leonid schneidet verschiedene Fotos mit
Hunden aus. Sascha möchte unbedingt die Affenmutter mit dem Jungen auf
sein Papier kleben und Jason hat vor allem Interesse am Hantieren mit
der Leimtube.
Sascha, Leonid und Jason freuen sich „ihre“ Tiere nach Hause tragen zu
können. Nils hat eine Schublade in der er seine Werke aufbewahren kann
damit er sie nach seinen Ferien bei uns zu seinen Eltern mitnehmen
kann.
Das Vögelchen
Die Tageskinder können mit Plastillin (Knet) spielen. Dazu bringe ich
ihnen noch viele kleine Figürchen. Da geht gleich das Hamstern los.
Ich greife ein und meine, dass jeder mal 6 Figürchen zu sich nehmen
darf. Alle sind am Zählen und Leonid kommt auf die Idee in der
Knetmasse etwas zu verstecken. Seinem Beispiel folgen die andern
beiden. Sie machen ein Ueberraschungsei für einander.
Zufällig schaue ich aus dem Küchenfenster und sehe ein braunes
Vögelchen im Geäst des Holunderbusches. Ein Sperling ist es nicht,
auch keine Kohlmeise. Ich hole schnell einen Stuhl und die Tageskinder
schauen sich das Tierchen auch an. Plötzlich kehrt sich der kleine
Vogel und ich erkenne die rote Brust. Es ist ein Rotkelchen! Später
gehe ich mit den Kindern ans Internet und wir geben „Gesang des
Rotkelchen “ ein. Auf dem angeklickten Video sehen und hören wir ein
jubilierendes Rotkelchen. Wir staunen alle.
Da es draussen unfreundliches Wetter ist, hole ich Plüschtiere herbei.
Ich staune über die Freude der Kinder. Leonids Liebling ist das rosa
Plüsch Schweinchen, Corina nimmt das kleinste Hündchen und Nils freut
sich am Husky Hund. Nils spielt auf unserer elektrischen Orgel und
Leonid hüpft mit seinem Schweinchen um den Stubentisch. Eine schöne
Situation.
Der Würfel schafft Chancen
Nils ( 5 J.) kommt für 2 Wochen zu uns in die Ferien. Uebers
Wochenende sind auch die Geschwister Oski ( 6 J.) , Nena ( 4 J.) und
Jakob (20 Monate ) da. Alle vier Kinder haben es gut miteinander. Am
Vormittag spielen sie Würfelspiele miteinander. Mir fällt auf, dass
immer nur Oski gewinnt… Ich sage zu den drei Kindern, dass der
Würfel Chancen für alle schafft. Am Nachmittag spiele ich mit und
diesmal wird jedes Schummeln von mir erkannt. Oski hat Mühe mit dem
nicht immer gewinnen und Nils strahlt: “ Ich habe gewonnen.“
Nach einer Weile gehen wir ins Freie. Wir machen einen Spaziergang.
Nena kommt gleich zu mir und Klein Jakob und hält ihn am Händchen. Sie
erklärt mir , dass sie ihr Brüderchen hält, damit er nicht hinfällt.
Jakob lächelt glücklich seine Schwester an und wackelt schön vorwärts.
Wir sind auf einer Wiese und kommen an etlichen Mäusehaufen vorbei.
Oski bleibt bei einem Bäumchen stehen und betrachtet es genau. Er
fragt mich interessiert was das für eine Baum sei. Zur Sicherheit
schaue ich auf der Etikette nach. “ Es sind Pastorenbirnen.“ Wenn die
drei Kinder im April wieder für ein Wochenende kommen, werden wir
schauen, was der Birnbaum macht.
Spuren im Schnee
Leonid stört es, dass Corina ihm immer nachläuft oder neben ihm sitzen
will. Ich helfe ihm mit dieser Situation besser klar zu kommen und
sage: “ Wenn sich ein Kind zu stark aufdrängt und du etwas alleine
machen willst, dann sage laut und deutlich Nein!“ Bald befindet sich
Leonid wieder in einer solchen Situation und wendet meine Tipp an.
Corina akzeptierts und wendet sich einem anderen Spielzeug zu.
Dann beim Bahn aufstellen fehlt Leonid ein Gespänlein und er spürt,
dass es nicht immer toll ist alleine zu spielen. Er fragt Corina und
diese gesellt sich gerne zu ihm. Am Nachmittag möchte Corina ins Freie
und Leonid will drinn bleiben, da er etwas Ohrschmerzen hat. Ich lasse
Corin das erste mal alleine hinaus und sage ihr, dass sie auf dem
Hausplatz spielen soll. Nach kurzer Zeit schaue ich nach und kann sie
nirgends sehen. Ich sehe grosse Schuhspuren im Neuschnee und beim
genaueren Hinsehen entdecke ich auch die Spuren von Kinderstiefeln.
Diese führen um die Hausecke. Schnell wechsle ich das Fenster und sehe
das kleine Mädchen, wie es gerade unsere Katze aufhebt. Ich bin
erleichtert.
Die Sonne lacht
Leonid kommt fröhlich an und sagt zu mir er sei ein Igel mit vielen
Stacheln. Er lacht mich spitzbübisch an und ich meine : „Dann kann ich
Dich gar nicht streicheln, das pickst ja.“ Zum Spass streichle ich den
Rücken und und rufe:“Aua, das sticht!“ Luca freut sich und beinelt als
Igel durch die Wohnung. Ich gebe ihm einen Apfel, das gefällt Igel
Leonid.
Jason will immer dort spielen wo gerade Leonid etwas aufgebaut hat und
ich finde das nicht gut. Erst darf mal Leonid seine Spielidee selber
geniessen. So hole ich ein Puzzle und Jason setzt sich dran.
Zwischendurch braucht Jason meine Aufmunterung und ist dann echt
zufrieden als er das letzte Teil einpasst.
Am Nachmittag setzt sich Chantal zu Leonid und fragt nett, ob sie
mitspielen dürfe.Leonid freut sich das grosse blonde Mädchen neben
sich zu haben. Als ich wieder mal in die Stube schaue, sehe ich dass
Chantel den beiden Jungs je einen Kuhstall mit Kartonteilen gemacht
hat. Sie weist auf die Kinder hin und meint:“ Das sind meine Kühe.“
Sie reicht ihnen Holzplättchen zum Fressen und die „Kühe“ muhen . Sie
haben es gut.
Die Sonne scheint . Mit allen Kindern gehe ich hinaus. Anita setzt
sich gleich auf den blauen Kindertraktor. Die Schwester schiebt sie
vorwärts, aber der Traktor landet immer wieder in einem Schneewalm, da
die 2 jährige Fahrerin nicht steuern kann. Mein Tipp an die beiden:
Chantal steuert und die Kleine schiebt.
Anita ist begeistert, sie schiebt die grossen Schwester und beide
lachen und haben Spass.
Die lieben Kleinen
Leonid lehnt jede Spielidee ab, die ich ihm vorschlage. Da kommt
Sascha dazu und erzählt:“ Wenn wir ins Kinderturnen gehen, dann müssen
wir machen was die Leiterin sagt, sie ist der Chef. Wenn wir nicht
gehorchen, müssen wir das nächste mal zu Hause bleiben… Das
beeindruckt mich, da ich in einer ähnlichen Situation als Tagesmutter
bin. Ich schaue Leonid an, er möchte gerne daheim bleiben, nur ist
dann seine Mama nicht da, da kommt er doch lieber zu uns.
Sascha möchte ins Freie und Leonid schliesst sich ihm an. Da ruft
Leonid verzweifelt:“ Aber das sind meine Stiefel ! Sascha ist
überzeugt dass das die eigenen sind. Was nun? Ich erinnere mich dass
Leonid seine Stiefel unten ausgezogen hat und gehe schnell
nachschauen. Tatsächlich in der Ecke steht ein gleiches Stiefelpaar.
Verduzt schaut Leonid drein, zieht sie schnell an und eilt hinter
Sascha hinaus.
Wir haben ein neues Tageskind. Es heisst Corina, ist drei Jahre alt,
ist blond und hat strahlend blaue Augen. Sie freut sich sehr an den 20
Monate alten Zwillingen.
Sie geht sie umarmen, bringt Spielsachen, hält sie am Händchen,spricht
lieb auf Russisch, ihrer Muttersprache , mit ihnen. Später sehe ich
aber wie sie wiederholt Luis den Nuggi aus dem Mund zieht und Rolf an
den Trägerhöschen zerrt. Ich denke sie hat die beiden genügend
„umsorgt“ und schaue, dass sie mit Leonid ein Regelspiel am Tisch
macht. Die beiden Kleinen gehen derweil die Spielkiste ausräumen.
Streit, kuschelige Meerschweinchen und Teamwork
Ich trete mit Chantal und Anita ins Wohnzimmer. Dort sind Leonid und
Jason die wieder einmal meinem Mann vorjammern, was der andere falsch
gemacht hat.
Mein Mann sagt klipp und klar: “ Ich bin nicht euer Schiedsrichter,
ihr regelt selber euere Meinungsverschiedenheiten, ich lass mich nicht
von einem von euch zu etwas einspannen!“ Die beiden schauen ihn mit
grossen Augen an. Aber es wirkt, sie spielen ruhiger und mögen sich
was gönnen.
Später geht Ferienkind Beda , 11 Jahre, mit ihnen ins Freie und das Streithähne-
Verhalten ist nicht mehr vorhanden. Ich vermute auch weil die beiden 4
jährigen dem grossen Jungen ihre Fahrkünste auf den Traktoren
vorführen können.
Am Nachmittag sind alle 4 Tageskinder beschäftigt mit Meerschweinchen
Gehege bauen. Da und dort steckt Beda eine Legokuh, ein Legoeisbär
oder ein Legohuhn drauf. Die Kinder freuen sich. Später bringe ich
jedem Kind ein junges Meerscheinchen. Die dürfen sie nicht aufheben,
aber streicheln und mit einer Karotte füttern. Alle Kinder sind
vertieft und begeistert. Die kuscheligen Meerscheinchen knabbern brav
an den Karotten.
Gegen Abend gebe ich das Magnetmünzenspiel den Kindern. Sie spielen
nun im Team miteinander. Anita legt alle Münzen fein säuberlich auf
unsere Wohnwand, Chantal zählt die Münzen bevor sie ihrer kleinen
Schwester wieder „Geld“ gibt und Leonid sammelt heruntergefallene
Münzen mit dem Magnetstab auf. Er entdeckt zudem wo es in unserem
Wohnzimmer noch Metallteile hat, an denen der Magnetstab hängen
bleibt.