Jason kommt heute wieder. Drei Wochen war er bei seinen Eltern, die
Ferien hatten. Jason freut sich, als er die fünf jungen
Meerschweinchen im Käfig entdeckt. Auch die beiden grossen Ferienjungs
gefallen ihm, denn er sieht sie Fussballspielen und möchte auch gleich
mitmachen.
Jason darf und die Buben haben Freude an ihm. Mit der Zeit aber wird
der 4 3/4 jährige Junge immer wilder. Am Anfang finden ihn Ben und
Kilian noch herzig,dann gebärdet sich Jason immer draufgängerischer
und dominanter und meint der Ball gehöre nur ihm. Die beiden Grossen
verstehen, dass man Kleine nicht einfach machen lassen darf. Sie
brauchen Grenzen.
Die Ferienbuben dürfen später im Wald was helfen gehen. Sie erzählen
beim Mittagessen,dass sie Aeste zur Waldstrasse gezogen haben und beim
Aufrichten zweier Bäumchen halfen.
Am Nachmittag trifft Jakob ein. Jeremy freut sich und die beiden
spielen mit den Traktoren. Jakob hat eigene Ideen und obwohl Jason
dauernd auf ihn einschwatzt, lässt sich Jakob nicht beeindrucken.
Später höre ich wie Jason Jakob bittet, ihn ins Spielhaus
einzuschliessen. Jakob macht es und was macht Jason?! Er ruft mich und
tut so, als habe in Jakob gegen seinen Willen eingeschlossen. Wie
Jakob das merkt, ruft er empört: “ Mit dir spiele ich nicht mehr!“ und
eilt auf den Hausplatz. Das passt nun Jason gar nicht und er springt
ihm schnell nach. Ich vermute so schnell wird er Jakob keine
Niederlage mehr bereiten wollen.
Archiv für den Monat: August 2013
Nach drei Wochen Ferien………
Die jungen Schwalben sind flügge
Für drei Tage sind Alessio (12J.) und Livio (9J.) zu uns in die Ferien
gekommen. Sie interessieren sich für die Arbeiten im Stall und die
Tiere. Mein Mann zeigt ihnen am Morgen die jungen Schwalben. Gestern
sassen sie noch im Nest und flatterten mit den Flügeln und heute
werden sie das erste Mal ausfliegen. Tatsächlich, eines fliegt weg und
setzt sich einige Meter entfernt auf ein
Rohr, die anderen folgen, nur eins bleibt noch drin. „Das ist das
Nesthäkchen ,“ meine ich, aber morgen wird es auch ausfliegen. Die
Buben staunen.
Unter dem Schwalbennest sind auch die jungen Kälbchen. Alessio und
Livio gehen sie anschauen und lachen, da die Tiere so übermütig
herumtollen. Mein Mann bringt den Kälbchen die Milch und sofort
springen die Tiere an den Tränkeimer mit Nuggi und saugen . Alessio
streicht einem übers Maul und Livio fasst es an den Ohren an. „So
herzig!“ meint der Grössere.
Livio entdeckt die Kätzchen im Futtertenn. „Streiten die ?“ will er
wissen. „Nein,“ meine ich, „die spielen,“schau wie sich das getigerte
Kätzchen hinter dem Reisigbesen versteckt!“ Livio lacht, denn die
jungen Katzen purzeln übereinander, jagen sich nach und versuchen sich
zu haschen.
Ich lasse die Hühner ins Freie und Alessio erkundigt sich ob die
Hühner sich nicht verirren. Ich kann ihn beruhigen, die Hühner bleiben
auf dem Hof und halten sich gerne auf dem Miststock auf, dort suchen
sie Käfer, Würmer und Sämereien.
Am Abend trage ich noch etwas Futter ins Hühnerhaus, rufe den Hühnern
und diese kommen eilig angerannt. “ Dass die kommen wenn du rufst.“
bemerkt Alessio, sein jüngerer Bruder meint: „Die freuen sich, dass es
etwas zum Essen gibt. Genau wie wir.“
Das Kindermädchen
Unser Ferienjunge Ben (12 1/2 J.) ist da und erzählt den beiden
Tageskindern das Büchlein „Bambis erster Winter“
Andächtig hören Chantal und Anita zu. Nachher spielen die beiden
Kuhstall, dann Familie und schon läuft es nicht mehr so rund. Sie
streiten und Chantal holt mich, weil ihr Schwesterchen störe. Beide
Mädchen können es nicht lassen einander zu ärgern und so frage ich Ben
ob er mit den Kleinen ins Freie gehen würde. Der grosse Junge lacht
verschmitzt und fragt: “ Dann bin ich also das Kindermädchen?“ Ich
nicke und Ben sagt zu den staunenden Kindern:“ Kommt, wir gehen raus.“
Wie ich später mal nach draussen schaue, sehe ich alle drei im
Spielauto. Chantal und Anita sitzen vorne und Ben hinten. Er hat sein
spannendes Buch mitgenommen und blättert darin. Seine Gegenwart tut
den beiden Tageskindern gut.
Später gehen die Mädchen Velo fahren und Anita spielt mit den
Nussbaumblättern. Sie stellt sich unter den Nussbaum, hüpft hoch und
versucht Blätter zu erhaschen. Diese füllt sie dann in den
Traktorenanhänger. Chantal hat eine Katze gefunden, setzt sich neben
sie und streichelt sie liebevoll. Ich gebe Ben als Kindermädchen frei
und der Junge geht ins Haus,denn draussen ist es sehr heiss.
Chantal geht Johannisbeeren suchen und da nur noch wenige an den
Büschen sind, gehe ich mit beiden in den Garten zum
Johannis-Stachelbeer-Strauch. Diese Kreuzung hat Beeren, die so gross
wie Stachelbeeren sind, nur Dornen trägt dieser Strauch nicht. Die
Beeren sind aber etwa so sauer wie Johannisbeeren. Chantal und Anita
suchen die Beeren und stecken sie in ihre Münder. Anita hüpft fröhlich
umher und kommt dann gleich wieder Beeren naschen. Chantal entdeckt
die noch grünen Pflaumen und ich versichere ihr, dass wir die, wenn
sie reif sind, auch probieren werden.
Herr Löwe, wieviel Uhr ist es?
John, der 11 jährige Ferienjunge staunt und fragt:“ Kommen noch mehr
Ferienkinder?“
Ja, Anita und ihre 3 Jahre ältere Schwester Chantal kommen an. Corina
ist auch da und beschäftigt sich mit unseren verspielten Kätzchen.
Leider sehe ich, dass sie eine am Bauch hochhebt. Ich schreite gleich
ein, denn das tut dem Tierchen nicht gut. Von nun an schaut das blonde
Mädchen zuerst zu mir, ob ich zuschaue, und lässt das Katzen hochheben
bleiben oder eben auch nicht. Nicht in meinem Sinn, denn die Katzen
wollen nicht wie eine Banane in der Luft hängen. Das ganze endet an
diesem Morgen, dass Corina eine Zeit lang sich nicht mehr zu den
Kätzchen setzen darf.
Leonid schält ein Aestchen, hält es den Jungtieren zu und diese
versuchen es zu erhaschen. Chantal darf es auch mal versuchen und
später sehe ich auch Corina auf diese Weise mit den Katzen spielen.
Wenig später ist es nicht mehr so harmonisch. Leonid,Chantal und
Corina wollen alle zur selben Zeit Rad fahren. Ich beobachte wie
Corina dem verduzten Leonid einfach das gelbe Zweirad wegreisst. Ich
sage Leonid, dass er das nächste Mal sofort lautstark reklamieren
solle und den Lenker des Rades festhalten solle. Ich bin immer in
Rufweite und höre was draussen abgeht, Leonid nickt.
Ich mache mit den Kindern und dem Ferienjungen bald darauf Spiele.
„Ball durchs Tor “ heisst das erste Spiel, bei dem alle Kinder
hintereinander stehen und der Vorderste den Ball unter den
gegrätschten Beinen der anderen Kindern durchrollen lässt. Das
hinterste Kind fängt den Ball auf, rennt nach vorne und lässt ihn
wieder rollen. Auch die 3 1/2 jährige Anita begreift das Spiel und
rennt flux nach vorne und gibt dem Ball einen Stoss.
„Donald hatte sieben Affen, die assen nicht, die tranken nicht, die
machen alle so!“ Auch bei diesem Spiel singen alle mit, marschieren im
Kreis und das Kind in der Mitte zeigt etwas lustiges vor und alle
andern machen es gleich darauf nach. Die Begeisterung der Kinder ist
spürbar.
„Herr Löwe, wieviel Uhr ist es?“ Das Kind, das den Löwen spielt, gibt
auf jede Frage nach der Zeit eine Uhrzeit an. Der “ Löwe“ kann aber
plötzlich anstelle der Uhrzeit folgendes rufen:“ Zeit zum Fressen!“
Dann darf er den davon stiebenden Kindern nach jagen und sie fangen.
Dieses Spiel enthält soviel Spannung, dass wir es gleich sechs Mal
spielen. Alle sind heiter und froh, alle halten die Spielregeln ein
und wenden sich später ohne Streit den Fahrrädern und Trettraktoren
zu.
Der neue Ferienjunge
Ein neues Ferienkind, John, ist angekommen. Leonid (4 1/2 J.) und
Corina (3 1/2 J.) sind auch da. Leonid kommt sich bei mir beklagen da
Corina ihm sagte, dass er nicht husten dürfe. Ich finde auch, da geht
Corina zu weit. Ich sage zu Leonid:“ Nimm das locker, aber sage ihr
laut, dass sie für sich schauen soll und dir nichts zu befehlen hat!“
Leonid ist erleichtert.
Meine Praktikantin ruft uns zu den beiden Meerschweinchenkäfigen, die
wir im Treppenhaus haben. Im oberen Käfig befindet sich ein Muttertier
mit 5 Jungen. Die Praktikantin deutet auf das untere Käfig und
fragt:“Wer hat das Kleine da hinunter getan?“ Ich zähle oben nach.
Alle 5 kleinen Meerschweinchen sitzen dort. Da begreife ich, das
Meerschweinchen unten hat ein einziges Meerschweinchen bekommen. John,
Leonid und Corina möchten das Neugeborene streicheln. Wir setzen uns
aufs Sofa und schauen das Kleine genau an. Es ist weiss und braun und
hat viele kleine Wirbel im Fell. Alle haben Freude.
Die roten Johannisbeeren sind reif. Ich gehe mit John und je einem
Pflückkorb diese draussen pflücken.Leonid und Corina springen um uns
herum und gehen Schnecken suchen, später auch noch Spinnen. Corina
kommt plötzlich weinend zu mir. Sie hat eine Ameise angefasst und nun
tut ihr der Finger weh. Ich hole ihr Wasser in einem Becher und sie
kann den brennenden Finger darin kühlen.
Leonid und John gehen dann mal kurz vorbei. Corina zeigt gerne, wie
sie den Finger im Wasser badet.
John hilft Gras für die Meerschweinchen schneiden und beim Käfig
reinigen macht er gut und motiviert mit. Gegen Abend geht er draussen
Fussballspielen und Leonid gesellt sich dazu. Die kleine Corina geht
sich ein hübsches Röckli anziehen und rennt barfuss über die Wiese.