Heute Morgen sind nur Paula und Susi bei mir. Wir sitzen alle auf dem Sofa und ich mache mit den beiden Mädchen einen Bewegungsvers. Er beginnt mit: „ Schau die Sommersonne lacht! Die Blumen sind schon aufgewacht. Die Vögel singen schöne Lieder und strecken ganz weit ihr Gefieder.“ Dann machen wir den Vers von der Schnecke. Den haben wir seit April nicht mehr gesagt. Paula weiss, dass man das Scheckenhaus mit der Faust bildet und die andere Hand darunter hält, zwei Fingerausstreckt und so die Fühler bildet. Das Singspiel von den 5 Schweinchen gefällt den beiden Kindern. Sie machen gut mit und Paula sowie später Susi dürfen das kleinste Schweinchen sein. Das ruft nämlich, bevor der Bauer die Tiere verkauft : „Komm wir springen alle wieder heim!“ Die Schweinchen retten sich aufs Sofa. Nach dem Raum-Bewegungsspiel „Der Hase läuft der Hase läuft die Maus bleibt stehn“ sagt Susi : „Bäbi (Puppe) spielen.“ Auch Paula möchte mit ihrer Puppe spielen. Beide setzen ihre Puppenkinder in einen Kindersitz. Ganz wichtig für Paula und Susi ist die Möglichkeit ihre Bäbi anschnallen zu können. Als sie noch das Puppengeschirr bekommen, geben die Puppenmütter ihren Puppen zu Essen. Am Nachmittag kommt Sascha zu uns. Auf seinen Wunsch hin spielen wir „Wolf im Wald“ , „Herr Löwe wie spät ist es?“ und „Ochs am Berg“. Dann mag Susi nicht mehr . Sascha sagt ihm sei langweilig. Ich hole die Kinderzeitschrift „Spiel mit“ und Sascha beginnt zu lesen. Ich bitte ihn einen Abschnitt vorzulesen. Der 7 jährige Junge macht das gerne und gut. Dann möchte Susi auch lesen. Sie setzt sich auf die Bank, schaut in die Zeitschrift und ahmt das Vorlesen nach. Paula setzt sich neben sie und nimmt auch ein „Spiel mit“ in die Hände. Auch sie liest vor. So herzig!
Archiv für den Monat: September 2015
Woche 34 / Ein Helikopter!
Mit Levis, Livio und Susi mache ich das Käferspiel. Ich gebe allen dreien ein Marienkäfercape und die Kinder krabbeln nach meinem Vers um den Stubentisch. „ Käferstunde, es ist jetzt Käferstunde, und alle Käfer drehen ihre Runde.“ Die Kinder schauen mich lustig an. Sie sehen auch allerliebst aus mit ihren Marienkäferkostüm. „Sie fliegen über die Wiese, sie fliegen durch die Luft und haben Spass dabei.“ Livio, Levis und Susi breiten ihre Arme aus und fliegen durch den Raum. Später sitzen wir zusammen auf dem Sofa und ich habe ein Blatt mit Zahlenversen drauf. Ich halte Susi das Blatt hin, zeige auf die Zahl und spreche den ersten Teil des Verses. Susi spricht dann mit mir den zweiten Teil. „Sechs Vögel fliegen im Wind— sechs schöne Murmeln hat das Kind.“ Wir sprechen den Fingervers „Alle Finger gross und klein wollen heute Tiere sein. Levis macht das gerne, weil er weiss wo sein Zeigfinger ist. Livio ahmt gerne die Tiere nach und Susi freut sich als ich ihr den kleinen Finger zeige und sagt liebvoll : „Saafi (Schäfchen).“ Dann machen wir miteinander das Raum-Bewegungsspiel „Wir tanzen um den Maulbeerbaum an einem Sommertag“. Zum Refrain tanzen alle um den Stubentisch und beim Aufzählen des Tagesablaufs schauen wir die Bilder an und singen „So recken wir des morgens uns an einem Sommertag“ und strecken uns. Nach den 7 Strophen hole ich ein Blatt mit Esswaren darauf. Ich frage die Kinder ob der Zucker süss ist. Livio nickt. Dann frage ich Levis ob die Brezel salzig ist. Auch er bestätigt das. Livio weiss was ein Salamibrot ist und Levis lacht als ich auf den Lolli zeige. „Ja, der ist süss,“ meint er. Susi freut sich am Glace (Eis). Danach machen wir das Farbensingspiel „Grün grün grün sind alle meine Kleider“ Nach der Spielregel dürfen alle Kinder sich zum Singspiel sich bewegen die die richtige Farbe an Kleidern oder Finken tragen. Livio hat kein Rot und hält es fast nicht aus auf dem Sofa warten zu müssen. Levis macht es weniger aus und er singt laut mit. Wir schliessen ab mit dem Singspiel „Kommt ein Vogel geflogen“. Das Kind das den Vogel spielt, bringt einen Briefumschlag einem wartenden Kind. Dieses darf ihn öffnen und einen Zettel herausziehen. Die Kinder machen das sehr gerne und Levis verschliesst den Brief ganz sorgfältig bevor er ihn dem „Vogel“ wieder gibt. Am Nachmittag gehen wir ins Freie. Es beginnt zu tröpfeln. Ich singe das Lied „Räge Räge Tröpfli es rägnet uf mis Chöpfli“ und Susi hält sich die Händchen auf den Kopf. Später zeige ich auf den Boden und meine: „ Wenn der Hausplatz ganz nass ist gehen wir ins Haus.“ Aber es kommt nicht soweit. Der Himmel hellt sich wieder auf. Plötzlich hören wir laute Motorengeräusche. Wie aus einem Munde rufen Livio und Levis: „Ein Helikopter!“ Wir schauen ihm nach bis er hinter dem Wald entschwindet.
Woche 34 / „Schatz ich gib dir en Kuss“
Zwei Wochen war Paula in den Ferien und kommt nun braungebrannt mit blonden Locken und rotem Kleidchen wieder zu mir. Auch Livio war längere Zeit abwesend. Freudig zeigt er mir wie er den Reissverschluss seiner Jacke selber einfädeln kann. Beim Sing-und Spielkreis machen Petra, Paula, Susi und Livio gut mit. Wir beginnen mit dem Singspiel „Es tanzt ein Biba-Butzemann“ Zur Freude der Kinder versteckt ein Kind zuvor ein Plüschtierchen im Säckchen. Als Susi das gefüllte Säcklein bekommt, versucht sie den Inhalt hinauszuschütten. Die Oeffnung ist aber zu klein. Ich weite mit Susi zusammen die Sacköffnung und sie zieht einen Plüsch- Dino heraus. Sie zeigt ihn und lacht. Beim Singspiel „Schiffchen auf dem Zürichsee“ „fährt“ Livio als Kapitän und lädt bei jeder Runde einen Fahrgast ein. Susi, Petra und Paula halten sich an einem Seil, das am kleinen Schiff, welches Livio trägt, befestigt ist. Ganz am Schluss halten wir uns alle hintereinander an den Hüften und singen „Schiffli fahre uf em See cha mer schöni Sache gseh, chunt de Wind und chunt de Sturm, wirft das herzig Schiffli um.“ Wir wiegen hin und her und lassen uns am Schluss zu Boden fallen und „schwimmen“ an Land. Paula zeigt noch extra vor wie gut sie schwimmen kann. Wir sprechen den Marienkäfervers. Die Kinder bewegen die Finger über ihre Knie, bilden Flügel mit den Händchen und der Marienkäfer „fliegt“. Darauf hole ich ein rotes und gelbes Tuch. Petra weiss sofort dass wir jetzt das Singspiel vom Schmetterling spielen. Ich frage sie wie die Farben heissen. Rot kennt sie. Beim Bussi-Bär Vers aufsagen gibt es Aerger, da Livio sich an Paula drängt. Ich bestehe darauf, dass zwischen den sitzenden Kindern eine handbreite Platz eingehalten werden muss. Zum Abschluss singen wir das Lied „Grossi Sunneblueme vor em chline Huus“. Als ich den Kindern dann eine Bildvorlage mit einer Sonnenblume, einer Maus und einer Schnecke gebe, ist die Begeisterung gross. Ich staune wie verschieden die Tageskinder das Blatt ausmalen. Am Nachmittag, Petra wird abgeholt, sind wir im Freien. Livio fährt mit dem Traktor zu mir und erklärt mir was er an seinem Traktor flickt. Susi und Petra sitzen auf der Walfisch-Schaukel. Susi hat wieder eine neue Idee. Sie dreht die Schaukel um die Achse und Petra, die drauf sitzt quietscht vor Vergnügen. Paula und Livio fahren neben einander. Dann hält Livio an, er fährt rückwärts und macht „Piip, Piip Piip“, den Warnton eines echten Lastwagens. Wir machen später einen Spaziergang. Die Kinder können über Holzroste gehen, die auf der alten Waldstrasse hingelegt worden sind. Susi ist hoch erfreut. Als ich ihr helfen will ruft sie: „Sälber! ( Selber).“ Paula und Livio rennen voraus auch sie machen das sehr gerne. Später gehen wir ins Haus und auf Wunsch von Livio gebe ich jedem ein Spielhandy. Susi ruft indem sie das Handy ans Ohr hält: „Miis Mami! ( Meine Mutter).“ Paula setzt sich aufs Sofa und platziert das Handy sorgfältig neben sich, bevor sie in einer Kinderzeitschrift blättert. Bei Livio muss ich schmunzeln wie er wahrscheinlich seine Mutter nachahmt. Er ruft ins Handy: „Schatz, ich gib dir en Kuss!“
Woche 33 / Natur pur
Levis, Susi und Jana spielen mit den Kindertraktoren auf dem Hausplatz. Susi kann noch nicht mit den Füssen die Pedale treten. Ihr geht das zu langsam und so gibt sie lieber mit den Füssen an und saust hin und her. Jana setzt sich kurze Zeit auf den Rutscher-Traktor, dann kommt sie wieder zu mir. Ich nehme sie auf meine Knie. Sie zeigt zu den fahrenden Kindern und sagt : „Dä !“ Ich nicke und meine: „Ja, das sind Traktoren.“ Da es schon am Morgen immer heisser wird, gehe ich mit Jana zu den Hühnern. Ich hole den Wassernapf und gehe ihn im Kuhstall auffüllen. Jana bleibt immer neben mir und schaut mit grossen Augen die Kühe an, die im Stall ausruhen. Sie waren nachts auf der Weide. Wie ich zurückkomme hat Susi Durst. Auch Levis nickt als ich ihn darauf anspreche und so gehen wir in die Küche und löschen den Durst. Susi fragt: „Wassä malä? (Wasserfarb malen?“ Eine gute Idee findet auch Levis. Ich bringen den Kindern Zeitungspapier als Unterlage, weisse Blätter und je ein Wasserfarb- Malkasten und ein Wassergefäss. Ich zeige Susi wie der Pinsel die Farbe „aufleckt“ Er kann das nur, wenn man vorher den Pinsel im Wasser tunkt. Susi macht es gut und streicht immer mal wieder mit dem Pinsel über den Farbknopf. Sie wählt vor allem schwarz. Levis malt einen See und ich male mit ihm noch Fische hinein. Dann zeige ich ihm Wellen vor und er malt motiviert noch andere dazu. Janas Pinsel bleibt diesmal unbeachtet, sie beschäftigt sich mit dem Ein- und Ausräumen der Wasserfarbknöpfe. Um 14.30 Uhr gehen wir wieder an die Sonne. Die Katzen liegen dösend unter dem Nussbaum im Schatten. Beide Katzenmütter haben ihr Kleines bei sich und säugen es. Jana geht hin und streichelt fein ein Tierchen. Später sieht Jana wie die Katze ihr Junges ableckt. Susi möchte Aepfel holen gehen und so setze ich Jana in den Kinderwagen. Levis hilft auch den Wagen schieben und so sind wir bald beim Klara-Apfelbaum. Da die Wespen auch sich dort eingefunden haben, lese ich zur Sicherheit ein paar Aepfel auf und gebe sie den Kindern. Beim Heimwärtsspazieren essen wir die gelben feinen Früchte. Natur pur.
Woche 33 / Wir spazieren durch den Wald
Mara, Petra und Susi sind bei mir. Wir machen gleich Singspiele. Einfach schön zu sehen wie auch die kleine Petra mitmacht. Mara ist der Bauer und trägt beim Singspiel „Es gaat en Puur in Wald“ einen Hut, sie nimmt Petra als „Frau“ mit und die Kleine lacht mich an, als sie an mit vorüber geht. Susi darf als „Kind“ mitgehen und freut sich mitlaufen zu können. Als nächstes mache ich das Tanzspiel „Hüt tanzt de Joggelimaa“ . Ich lege „meiner Frau“ ein Cape mit Schellen an. Die klingeln so lustig. Die Kinder warten bis ich sie zum Tanz abhole. Mara tanzt ganz leichtfüssig. Sie übernimmt sofort Takt und Rhythmus. Beim „Häsli in der Grube“ reichen sich die Tageskinder auf dem Sofa einen Plüschhasen weiter. Auch die 9 jährige Mara macht das gerne. Dann gehen wir ins Freie. Petra stolpert und fällt um. Mara hebt sie auf und ich weise sie an nicht herumzugehen, sondern auf die Bank zu sitzen. Petra sitzt gerne bei diesem freundlichen Mädchen und geht bald wieder spielen. Ich hole einen Ball und wir machen das Spiel „Rette sich wer kann.“ Mara kennt es. Der Werfer ruft den Namen eines Kindes und wirft den Ball hoch hinauf. Alle Kinder rufen: „Rette sich wer kann!“ und rennen weg. Das aufgerufene Kind muss den Ball fangen und sofort „Stopp!“ rufen. Dann versucht es das nächste Kind zu treffen. Obwohl die beiden Kleinen erst 2 ¾ und 2 ½ Jahre alt sind, bleiben sie mit uns und fühlen sich zugehörig. Dann entdeckt Petra den Strassenkreide-Eimer und beginnt zu zeichnen. Susi wendet sich auch dem Kreide malen zu und ist ganz vertieft. Glücklich schaut sie auf, deutet auf ihre Zeichnung und sagt: „Sonne.“ Mara malt mit verschiedenen Farben einen Vogel mit einem hellblauen Käppchen, die Blaumeise und dann noch eine Biene. Petra schaut was die anderen beiden machen und malt dann eine weisse Fläche. Am Mittag wird Petra abgeholt und nach dem Mittagsschlaf von Susi gehen Mara, Susi und ich in den Wald. Es ist kühl und ruhig dort. Die beiden Mädchen laufen auf einem schmalen Weg. Sie schauen auf mich hinunter und ich winke ihnen zu. Später singe ich das Lied: „Wir spazieren durch den Wald, welch ein Spass für Jung und Alt. Wenn wir weitergehen könne wir die Tiere sehen.“ Nach diesem Refrain „sehen“ wir Eichhörnchen, Hase, Eule und Hase. Susi guckt um sich und auch Mara schaut genau in die Baumkronen, war da nicht was? Ein Waldweg führt steil hinunter. Mara möchte schauen gehen. Etwas abenteuerlich, denn am Anfang ist der Weg voller Brennesseln. Ich trage Susi und Mara schafft es mit mehreren grossen Schritten diesen Pflanzen auszuweichen. Wir gehen lange abwärts, sehen Ameisen und hören Vögel. Ich sehe, die Kinder freuen sich an diesem Ausflug.